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Vermieterbefragung
Private Vermieter – das Rückgrat des Mietwohnungsmarktes
Private Eigentümer stellen rund zwei Drittel aller Mietwohnungen in Deutschland. Die Ergebnisse der bundesweiten Haus & Grund Vermieterbefragung 2025 zeigen: Vermietende Privatpersonen handeln mit Augenmaß, tragen Verantwortung – und stoßen zunehmend an Grenzen. Deshalb fordert Haus & Grund Deutschland klare Konsequenzen im Mietrecht.
- „Private Kleinvermieter agieren nicht wie Konzerne – sie verdienen endlich auch rechtlich eine Sonderstellung.“
— Dr. Kai H. Warnecke, Präsident Haus & Grund Deutschland
Vermietende Privatpersonen sind kleinteilig aufgestellt
Mehr als die Hälfte der Befragten vermieten nur ein bis fünf Wohnungen. Viele erzielen daraus nur ergänzende Einnahmen – zur Altersvorsorge oder für den Substanzerhalt ihrer Immobilien. Die typische Vermietung erfolgt durch Einzelpersonen oder Ehepaare, ohne unternehmerische Strukturen oder Unterstützung durch Hausverwaltungen. Diese dezentrale Struktur macht private Vermieter besonders anfällig für neue gesetzliche Belastungen und überbordende Regulierung.
Die Mieteinnahmen sind gering – oft nur kostendeckend
Zwei Drittel der Befragten erzielen weniger als 30.000 € jährlich an Mieteinnahmen – vor abzuziehenden Steuern und Ausgaben. Bei jedem achten Vermieter übersteigen die Kosten die Einnahmen. Nur knapp die Hälfte der Befragten kann mit der Vermietung einen Überschuss erwirtschaften. Das unterstreicht, dass private Vermietung kein Geschäftsmodell zur Gewinnerzielung ist, sondern oft auf langfristigen Erhalt und sozialen Ausgleich zielt.
Mieterhöhungen erfolgen mit Augenmaß
Über 60 Prozent der Haus & Grund-Vermieter verzichten lange Zeit auf Mieterhöhungen oder passen nur moderat an. Nur jeder Zehnte orientiert sich regelmäßig am Markt. Häufig wird aus Rücksicht auf langjährige Mieter bewusst auf Erhöhungen verzichtet, auch wenn die Betriebskosten oder Instandhaltungsausgaben steigen. Diese Zurückhaltung zeigt ein starkes soziales Verantwortungsgefühl – ein Punkt, der in der politischen Debatte kaum gewürdigt wird.
Modernisierungswille ist vorhanden – aber oft blockiert
Nur rund ein Viertel der Eigentümer plant eine Sanierung – häufig aus Eigenmitteln. Die größten Hemmnisse: fehlende Rentabilität, rechtliche Hürden und Bürokratie. Viele Eigentümer sind bereit, in den Klimaschutz zu investieren, stoßen aber auf unklare Förderbedingungen und komplexe gesetzliche Vorgaben. Das Ergebnis: Sanierungsvorhaben werden verschoben oder ganz aufgegeben – trotz guter Absichten.
Kommunale Wärmeplanung: großer Informationsrückstand
Nur 8,2 % wissen, dass es in ihrer Kommune eine Wärmeplanung gibt. Bei fast zwei Dritteln hat diese bislang keinerlei Einfluss auf Investitionen gehabt.
Das zeigt: Das politische Instrument kommt bei privaten Vermietern kaum an. Ohne gezielte Ansprache und verlässliche Perspektiven droht die kommunale Wärmeplanung ein Papiertiger zu bleiben – während notwendige Investitionen weiter ausbleiben.
Hintergrund zur Befragung
Die Vermieterbefragung 2025 wurde von Haus & Grund Deutschland erstmals eigenständig als Online-Erhebung durchgeführt. Über 945.000 Mitglieder wurden zur Teilnahme eingeladen, über 9.000 Eigentümer beteiligten sich. Die Daten wurden durch das CIMA Institut für Regionalwirtschaft bereinigt und gewichtet. Damit ist die Erhebung repräsentativ für die Haus & Grund-Mitgliedschaft – eine zentrale Gruppe innerhalb der ca. 5,2 Millionen vermietenden Privatpersonen in Deutschland.
Alle Ergebnisse
Erfahren Sie mehr über die privaten Vermieter bei Haus & Grund. Alle Ergebnisse der Vermieterbefragung 2025 finden Sie hier: