Direkt zum Inhalt

Haus & Grund Bremen fordert Schlussstrich nach zehn Jahren Mietpreisbremse

Haus & Grund Bremen fordert Schlussstrich nach zehn Jahren Mietpreisbremse

„Nach zehn Jahren ist klar: Die Mietpreisbremse hat nicht gehalten, was die Politik versprochen hat“, sagt Ingmar Vergau, Geschäftsführer des Haus & Grund Landesverband Bremen e.V. „Sie stabilisiert keine Mieten, sie stabilisiert den Mangel. Neubau stockt, Modernisierung wird vertagt, private Eigentümer werden aus dem Markt gedrängt – und genau die tragen in Bremen die Hauptlast der Wohnraumversorgung.“

Seit 2015 gilt in Bremen die Mietpreisbremse. Die Folge: verfehlte Neubauziele, ein engerer Markt und wachsende Qualitätsprobleme im Bestand. „Private Vermieter – häufig Menschen mit ein, zwei Wohnungen als Altersvorsorge – kämpfen mit explodierenden   Bau-, Energie- und Instandhaltungskosten, während die Einnahmen politisch gedeckelt werden“, so Vergau. „ Die Bau- und Modernisierungskosten sind in den vergangenen Jahren massiv gestiegen. Gemäß der 2025 durchgeführten Vermieterbefragung von Haus & Grund erwirtschaften bereits 13 Prozent der privaten Vermieter Verluste – Tendenz steigend. Verständlich, dass dann energetische Sanierungen ohne verlässliche Refinanzierung auf der Strecke bleiben. Investitionen brauchen Planungssicherheit. Wer Klimaziele ernst meint, darf den Bestand nicht finanzpolitisch austrocknen“, betont Vergau.

Die überwiegende Mehrheit der Mitglieder von Haus & Grund Bremen ist über 60 Jahre alt und vermietet langfristig, fair und beziehungsorientiert. „Diese Eigentümer kennen ihre Mieter, reagieren, wenn’s klemmt, und halten die Quartiere zusammen. Sie jetzt mit weiteren Regulierungen zu bestrafen, schwächt genau diese Stabilitätsanker“, kritisiert Vergau. „Weniger private Anbieter bedeutet weniger Angebot – und am Ende höhere Hürden für Haushalte mit mittleren und kleineren Einkommen.“

Die Mietpreisbremse war als zeitlich eng befristete Ausnahmeregel gedacht. „Wer eine Ausnahme zur Dauerregel macht, verlässt den verfassungsrechtlich tragfähigen Boden. Eine weitere Verlängerung ist politisch bequem, aber rechtlich und ökonomisch falsch“, so Vergau.

„Unsere Forderung in unserer Stellungnahme zur Mietpreisbremse an die Bürgerschaftsparteien und den Senat lautet daher: „Keine Verlängerung der Mietpreisbremse!“, so Vergau. „Die Mietpreisbremse wirkt destruktiv, verfehlt ihre Ziele und verschärft die strukturellen Probleme des Bremer Wohnungsmarkts. Bezahlbarer Wohnraum entsteht nicht durch Deckel, sondern durch Bauen, Modernisieren und verlässliche Rahmenbedingungen. Haus & Grund Bremen steht bereit, diesen Kurswechsel konstruktiv zu begleiten – im Interesse von Mietern, Vermietern und der Stadt.“