Grundsteuer 2025: Bremen und Bremerhaven erneut auf den hinteren Rängen – Reformziele klar verfehlt
Haus & Grund Bremen fordert Übernahme des bayerischen oder niedersächsischen Modells
Die heute veröffentlichten Ergebnisse des Grundsteuerrankings 2025 von Haus & Grund Deutschland zeigen: Das Land Bremen gehört weiterhin zu den Schlusslichtern in Deutschland – und Wohnen wird für Eigentümer und Mieter im Land spürbar teurer.
„Die Reform sollte vereinfachen, gerechter machen und aufkommensneutral sein. Nichts davon ist eingetreten – im Gegenteil“, erklärt Ingmar Vergau, Geschäftsführer von Haus & Grund Bremen. „Bremen und Bremerhaven rutschen im Ranking erneut ab und bleiben bundesweit im unteren Fünftel.“
Bremen Platz 77 – Bremerhaven Platz 69 von 100 Städten
Laut Ranking ergeben sich folgende Belastungen für das Musterhaus:
- Bremen: 640 Euro Grundsteuer pro Jahr, Platz 77 von 100
- Bremerhaven: 571 Euro Grundsteuer pro Jahr, Platz 69 von 100
Beide Städte liegen damit deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 545 Euro.
„Es ist für Bürgerinnen und Bürger nicht nachvollziehbar, warum Bremen für dieselbe Musterimmobilie fast 2,5-mal so viel ansetzt wie Städte im Osten – und noch immer über 100 Euro mehr als etwa Oldenburg“, so Vergau.
Land Bremen: Platz 14 von 16 – und weiter im unteren Bereich
Der Ländervergleich zeigt ebenfalls ein deutliches Bild:
- Land Bremen: durchschnittlich 606 Euro, Platz 14 von 16
Nur Baden-Württemberg und Berlin schneiden schlechter ab. „Für ein Bundesland, das dringend um Zuzug, Eigentumsbildung und Investitionen werben müsste, ist das ein fatales Signal“, betont Vergau.
Reformziele verfehlt – komplizierter, teurer, ungerechter
Haus & Grund Deutschland benennt drei zentrale Probleme der neuen Grundsteuer:
- Komplexität: Das Bundesmodell ist unnötig kompliziert und für Bürger kaum nachvollziehbar.
- Ungerechtigkeit: Die Modellwahl der Länder führt zu massiven Belastungsunterschieden.
- Steuererhöhungen: Viele Kommunen – auch Bremen – nutzen die Reform für deutliche Mehreinnahmen.
Bundesweit wurden bereits 2,8 Millionen Einsprüche eingelegt.
„Was als Vereinfachung geplant war, ist in Wahrheit eine Belastungsmaschine geworden“, sagt Vergau.
„Wir fordern seit Anfang an: Übernahme des bayerischen oder niedersächsischen Modells. Beide Modelle – Bayern und Niedersachsen – sind einfach, transparent und erzeugen gerechtere Ergebnisse“, so Vergau. „Bremen sollte dringend eines dieser Modelle übernehmen, wenn Akzeptanz bei den Bürgerinnen und Bürgern wieder wachsen soll.“
Druck auf Eigentümer und Mieter steigt – erhebliche Mehrbelastung im Jahr
Neben der Grundsteuer erhöhen sich die Wohnnebenkosten in Bremen massiv:
- Müllgebühren - die politische Debatten lassen deutliche Anhebungen erwarten.
- Wasser/Abwasser: Hier haben kontinuierliche Steigerungen stattgefunden.
- Grundsteuer: durch das neue Modell sind die Belastungen teils deutlich höher.
„Für Eigentümer und Mieter können diese Posten zusammen erhebliche Mehrbelastung jährlich bedeuten“, warnt Vergau. „Viele Familien können das nicht mehr stemmen – und sie haben kaum Einfluss darauf, weil diese Gebühren nicht durch individuelles Verhalten gesenkt werden können.“
Schlussfolgerung
„Bremen braucht endlich ein einfaches, faires und für Bürger verständliches Grundsteuersystem. Die Landesregierung sollte den Mut haben, das bayerische oder niedersächsische Modell zu übernehmen“, so Vergau. „Nur so lässt sich das Vertrauen wiederherstellen und Wohnen bezahlbar halten.“