
Mieten in Zahlen
Die Miete stellt für viele Haushalte den größten Einzelposten der monatlichen Ausgaben dar.
Die Wohnkostenbelastung misst den prozentualen Anteil, den Haushalte (in unserem Fall Mieterhaushalte), gemessen am gesamten verfügbaren Einkommen, fürs Wohnen inklusive der Nebenkosten ausgeben.
Doch wie entwickelte sich in den letzten 10 Jahren der Anteil der Mieterhaushalte, die mehr als 50 Prozent ihres Einkommens für die Wohnkosten ausgeben?
Die EU-SILC* (EU Statistics on Income and Living Conditions) Ergebnisse zeigen, dass der Anteil der Mieterhaushalte, die mehr als 50 Prozent ihres Einkommens für die Wohnkosten ausgeben seit 2014 sinkt. In den letzten Jahren zeigen diese Ergebnisse eine sinkende Tendenz von - 5,8 Prozent.
Diese Entwicklung lässt sich unter anderem durch die positive Entwicklung des Arbeitsmarktes in Deutschland erklären. Durch die insgesamt steigenden Einkommen ist die Wohnkostenbelastung insgesamt gesunken (Mehr dazu hier).
Natürlich betrifft diese positive Entwicklung nicht alle Bürgerinnen und Bürger gleichermaßen. Ebenso wird die Wohnkostenbelastung indivduell von Menschen als weniger oder mehr belastend empfunden. Gut verdienende Haushalte sind beispielsweise in manchen Fällen bereit, einen größeren Anteil ihres Einkommens fürs Wohnen auszugeben, da sie dennoch genügend Geld für andere Dinge zur Verfügung haben. Häufig sehen sich Rentner beim Eintritt ins Rentenalter mit steigenden Wohnkosten konfrontiert, da sie weniger Einnahmen generieren und mehr Zeit in der Wohnung verbringen, was die Nebenkosten erhöht (höherer Strom- und Wasserverbrauch etc.). Wer viel im Homeoffice arbeitet hat hingegen in manchen Bereichen, wie zum Beispiel der Kosten für den Arbeitsweg, Einsparungen, in anderen Bereichen, wie beispielsweise bei den Strom- und Heizkosten fallen jedoch höhere Kosten an.
Es ist wichtig, diejenigen Menschen gezielt zu unterstützen, die von ihren Wohnkosten überdurchschnittlich belastet werden.
Der Anteil der Menschen die sich in den letzten von 2010 bis 2020 überhaupt nicht durch die Wohnkosten belastet fühlten nahm zu.
Des Weiteren zeigten die Ergebnisse der EU-SILC *(EU Statistics on Income and Living Conditions), dass der Anteil der Menschen die sich in den letzten von 2010 bis 2020 überhaupt nicht durch die Wohnkosten belastet fühlten zugenommen hat. Hierbei handelt es sich um eine Selbsteinschätzung der befragten Haushalte.
Es geht also nicht darum, wie viel die befragten Haushalte monatlich tatsächlich fürs Wohnen ausgeben, sondern vielmehr darum, ob sie die Wohnkosten als Belastung wahrnehmen oder nicht. Selbst wenn die tatsächliche Wohnkostenbelastung beispielsweise relativ hoch ausfällt ist es durchaus möglich, dass sich ein Haushalt nicht belastet fühlt, weil die Wohnung/ das Haus seine Erwartungen vollumfänglich erfüllt und er daher gerne einen höheren Preis zahlt.
*Die EU-Statistik über Einkommen und Lebensbedingungen, kurz EU-SILC, ist eine Erhebungsabteilung der EU.