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Podiumsdiskussion von Haus & Grund Kiel zur OB-Wahl 2025

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Die Kandidaten und Moderator

Haus & Grund Kiel hat im Vorfeld der Oberbürgermeisterwahl am 16. November zu einer Podiumsdiskussion in die Business Lounge der Wunderino-Arena eingeladen. Rund 300 Mitglieder nutzten die Gelegenheit, vier der insgesamt neun Kandidaten kennenzulernen und sich ein eigenes Bild von deren Positionen zu zentralen Themen der Wohnungs- und Stadtentwicklung in Kiel zu machen. Auf dem Podium begrüßten Vereinsvorsitzender Götz Bormann und Geschäftsführer Sönke Bergemann die Kandidaten Gerrit Derkowski (CDU), Ulf Daude (SPD), Marcel Schmidt (SSW) und Dr. Samet Yilmaz (Bündnis 90/Die Grünen). Die Moderation übernahm Journalist und Politikberater Ulf Kahmke.

Im Mittelpunkt der Diskussion standen Fragen, die Eigentümerinnen und Eigentümer, Vermieterinnen und Vermieter sowie Bauherren in Kiel besonders beschäftigen: bezahlbarer Wohnraum, energetische Anforderungen, Bau- und Genehmigungsverfahren sowie der Bestand an wohnwirtschaftlicher Infrastruktur. In einem Punkt herrschte vergleichsweise schnell Einigkeit: Die bestehenden Herausforderungen seien ohne private Eigentümer und Investoren nicht zu bewältigen. Sowohl der Erhalt der Bausubstanz als auch die Schaffung neuen Wohnraums erforderten partnerschaftliche Ansätze zwischen Stadt, Bauwirtschaft und privater Wohnungswirtschaft.

Ausführlich besprochen wurde die Frage, wie Planungs- und Genehmigungsprozesse in Kiel künftig effizienter gestaltet werden können. Alle vier Kandidaten betonten, dass Bürokratieabbau und eine bessere digitale Ausstattung der Verwaltung Voraussetzungen seien, um Sanierungen und Neubauten zu beschleunigen. Gerade in einer wachsenden Stadt wie Kiel, in der Flächen begrenzt und Bedarfe hoch seien, müsse sorgfältig, aber konsequent geplant werden.

Ein weiteres Kernthema war die geplante Kieler Stadtbahn. Die Kandidaten beschrieben jeweils eigene Schwerpunkte in der Abwägung zwischen stadtplanerischen Chancen, verkehrspolitischen Zielen und finanziellen Spielräumen. Für viele Teilnehmende stellte sich insbesondere die Frage, wie sich ein solches Großprojekt auf Quartiersentwicklung, Wohnlagen und den innerstädtischen Verkehr auswirken könnte. Hier zeigten sich unterschiedliche Prioritäten, zugleich aber die gemeinsame Einschätzung, dass die Mobilitätsfrage künftig stärker mit Wohn- und Infrastrukturplanung verknüpft werden müsse.

Mit Interesse verfolgten auch Vertreter von Haus & Grund Schleswig-Holstein die Diskussion: Verbandsdirektor Hans-Henning Kujath sowie der Verbandsvorsitzende Alexander Blažek nahmen in den Reihen des Publikums Platz. Die große Beteiligung, die konzentrierte Gesprächsatmosphäre und das breite Spektrum an Fragen aus dem Saal machten deutlich, wie stark Themen rund um Wohnen, Eigentum und Stadtentwicklung die Menschen in Kiel derzeit bewegen.

Die Veranstaltung bot den Mitgliedern von Haus & Grund Kiel nicht nur Orientierung im Vorfeld der Wahl, sondern auch einen direkten Austausch mit jenen, die in den kommenden Jahren Entscheidungen für die Stadt treffen könnten. Sie zeigte, dass konstruktiver Dialog zwischen Politik und privater Wohnungswirtschaft möglich und notwendig ist, um Lösungen zu finden, die die Stadt langfristig voranbringen.