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Aktuelle Befragung: Vermietende Privatpersonen stehen für soziales Wohnen

„Vermietende Privatpersonen handeln verantwortungsvoll, investieren aus eigener Tasche und sichern damit bezahlbaren Wohnraum in Deutschland.“ So fasste Haus & Grund-Präsident Kai Warnecke die Ergebnisse der aktuellen Haus & Grund-Vermieterbefragung zusammen. Der Haus & Grund Präsident und der Geschäftsführer des Haus & Grund Landesverband Bremen e.V., Ingmar Vergau, fordern von der Bundesregierung und der Landesregierung in Bremen gemeinsam, die fundamentalen Unterschiede zwischen den Vermietergruppen endlich anzuerkennen und vermietende Privatpersonen mietrechtlich anders zu stellen als große Wohnungskonzerne.

Warnecke stellte die brandneue Vermieterbefragung von Haus & Grund Deutschland vor und erläuterte, auf einer eigens anberaumten Pressekonferenz in Berlin, dass ein Viertel der Befragten über ein bis zwei vermietete Wohneinheiten verfügt. „56,3 Prozent vermieten maximal fünf Wohneinheiten. Zwei Drittel erzielen damit jährlich weniger als 30.000 Euro an Mieteinnahmen – bei der Hälfte liegt der Betrag sogar unter 20.000 Euro. Die Mieteinnahmen – von den Ausgaben und Steuern noch abgezogen werden – stellen oft einen Beitrag zur Altersvorsorge dar“, so Warnecke.
Die Studie habe ergeben, dass bei Berücksichtigung notwendiger vermietungsbedingter Ausgaben 31,8 Prozent angäben, dass die Einnahmen gerade die laufenden Ausgaben decken. Bei 13 Prozent der Befragten lägen die Ausgaben sogar über den Einnahmen. Über 60 Prozent der Befragten verzichteten über Jahre auf Mieterhöhungen oder passt sie alle drei bis fünf Jahre nur moderat an. 7 Prozent gaben an, in laufenden Mietverhältnissen nie die Miete zu erhöhen. Nur jeder zehnte Vermieter passt regelmäßig mit der Marktentwicklung seine Mieten an.

Laut der Studie planen rund 40 Prozent der Befragten Investitionen in energetische Maßnahmen – die sie meist aus Eigenmitteln finanzieren wollen. Gleichzeitig benennen viele gravierende Hemmnisse: 64,7 Prozent sehen eine fehlende Rentabilität, 35 Prozent verweisen auf komplizierte Anforderungen im Mietrecht und 30,2 Prozent auf bürokratische Hürden. Die Auswertung zur kommunalen Wärmeplanung zeigt: Nur 8,2 Prozent der Befragten wissen von einer entsprechenden Planung in ihrer Kommune. Knapp zwei Drittel geben an, dass diese bislang keinerlei Einfluss auf Investitionen hatte.

„Es ist hinlänglich bekannt, dass knapp zwei Drittel aller Mietwohnungen in Deutschland von Privatpersonen angeboten werden. Damit diese Eigentümer in der breiten Masse in eine klimaneutrale Energieversorgung der Wohnungen und in den Abbau von Barrieren investieren können, brauchen wir endlich wieder ein Mietrecht mit Augenmaß“, so Warnecke. Es sei höchste Zeit, die politische Schlagseite zulasten vermietender Privatpersonen zu beenden.

„Insbesondere Regulierungen wie die Mietpreisbremse und die Kappungsgrenzenverordnung in Bremen erschweren den privaten Eigentümerinnen und Eigentümern die rentable Bewirtschaftung ihrer Immobilien und führen zu Investitionshemmnissen. Hier muss eine Differenzierung zwischen privaten und professionellen Vermietenden erfolgen“, sagte der Geschäftsführer des Haus & Grund Landesverband Bremen e.V., Ingmar Vergau.

Hintergrund: Die Vermieterbefragung 2025 wurde von Haus & Grund Deutschland als Online-Erhebung vom 16.12.2024 bis 17.03.2025 eigenständig durchgeführt. Insgesamt nahmen über 9.000 Mitglieder teil – es wurden sowohl personenbezogene als auch gebäudespezifische Merkmale erhoben. Die statistische Datenbereinigung und Gewichtung erfolgte im Anschluss durch das CIMA Institut für Regionalwirtschaft.

Die vollständigen Ergebnisse der Vermieter Befragung finden Sie hier: hausundgrund.de/vermieterbefragung