Haus & Grund Bremen ruft private Eigentümer zur Stellungnahme auf: Wärmeplanung betrifft uns alle
Haus & Grund Bremen ruft private Eigentümer zur Stellungnahme auf: Wärmeplanung betrifft uns alle
Der Haus & Grund Landesverband Bremen e.V. ruft alle privaten Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer in Bremen und Bremerhaven dazu auf, sich aktiv an der öffentlichen Beteiligung zur kommunalen Wärmeplanung zu beteiligen. Stellungnahmen können bis zum 23. November 2025 online unter waermeplanung.bremen.de/beteiligung/stellungnahme-formular-21321 eingereicht werden.
„Die Wärmeplanung hat tiefgreifende Auswirkungen auf jedes einzelne Gebäude“, betont Ingmar Vergau, Geschäftsführer des Haus & Grund Landesverband Bremen e.V. „Private Eigentümer tragen die Hauptlast der Wärmewende – finanziell, organisatorisch und rechtlich. Umso wichtiger ist es, dass ihre Stimmen gehört werden.“
Die Entwürfe der kommunalen Wärmeplanung für Bremen und Bremerhaven sehen umfangreiche Eingriffe in bestehende Heizungs- und Versorgungssysteme vor. Aus Sicht von Haus & Grund Bremen birgt der Plan jedoch erhebliche Risiken für private Eigentümer:
- Fehlende Investitionssicherheit: Unklare Gebietszuordnungen (z. B. Wärmenetz, Wasserstoff oder dezentrale Lösungen) führen zu Planungs- und Investitionsstillstand.
- Unklare Rechtslage: Wärmepläne entfalten faktisch Bindungswirkung, ohne dass Betroffene Rechtsmittel haben – ein Verstoß gegen das Prinzip der Rechtssicherheit.
- Soziale Überforderung: Kosten von bis zu 60.000 € pro Gebäude übersteigen die finanziellen Möglichkeiten vieler Eigentümer, insbesondere Rentner und Familien.
- Technologische Einseitigkeit: Der Fokus auf zentrale Wärmenetze benachteiligt dezentrale, oft effizientere Lösungen wie Wärmepumpen oder Hybridheizungen.
- Fehlende Eigentümerbeteiligung: Die bisherige Öffentlichkeitsbeteiligung reicht nicht aus, um die Betroffenen tatsächlich mitzunehmen.
Vergau: „Klimaschutz gelingt nur mit den Eigentümern, nicht gegen sie. Wir brauchen Kooperation statt Zwang, Technologieneutralität statt Bevormundung und soziale Balance statt Überforderung.“
Haus & Grund Bremen fordert die Landesregierung auf,
- einen „Wärmewendefonds Bremen“ mit Zuschüssen statt Krediten einzurichten,
- eine Preisaufsicht für Fernwärme einzuführen und
- Zwangsanschlüsse auszuschließen, solange Wirtschaftlichkeit und Zumutbarkeit nicht nachgewiesen sind.
„Jede einzelne Stellungnahme zählt“, so Vergau weiter. „Nur wenn viele private Eigentümer ihre Bedenken und Vorschläge einbringen, kann die Wärmeplanung verbessert werden. Nutzen Sie die Online-Beteiligung – jetzt ist der Zeitpunkt, mitzureden.“