Erste Bonner Wohnungsbaukonferenz: Stadt und Wohnungswirtschaft starten dauerhaften Dialog - ohne Haus & Grund

Rund 60 Teilnehmende aus Wohnungswirtschaft, Kommunalpolitik und Verwaltung nahmen Anfang Juli im Gangolfsaal am Bonner Münster an der ersten Wohnungsbaukonferenz Bonn statt. Ziel ist ein dauerhafter Dialog zur Lösung der angespannten Wohnraumsituation in Bonn.
"In einer wachsenden Stadt wie Bonn ist Wohnen die zentrale soziale Frage unserer Zeit", betonte die Oberbürgermeisterin in ihrer Begrüßung. Die Wohnungsbaukonferenz, zu der die Stadt eingeladen hatte, soll künftig halbjährlich stattfinden und als Plattform für Austausch, Transparenz und Zusammenarbeit zwischen allen bedeutsamen Wohnungsmarktakteuren in der Bundesstadt dienen. Die nächste ist im März 2026 geplant.
Handlungsansätze
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der Dialog über konkrete Handlungsansätze für mehr Wohnraum. Nach einem Blick auf die aktuelle Lage tauschten sich die Teilnehmenden zu unterschiedlichen Themen aus. Dabei ging es z.B. um Flächenpotenziale, über die Schaffung neuen und Erhaltung bestehenden Wohnraums, bis hin zu intensiveren Kooperationsmöglichkeiten zwischen Stadt und Wohnungswirtschaft. Dabei wurden Impulse gesammelt, wie Prozesse effizienter gestaltet und die Zusammenarbeit vertieft werden können. Diese fließen in das aktuell in Erarbeitung befindliche Handlungskonzept Wohnen ein.
Haus & Grund nicht eingeladen - Brief an die Oberbürgermeisterin
Ein Vertreter von Haus & Grund Bonn/Rhein-Sieg wurde zu der Konferenz nicht eingeladen. Vorsitzender Dirk Vianden und Hauptgeschäftsführer Gelderblom reagierten mit Unverständnis und schrieben an Oberbürgermeisterin Dörner:
"Aus der Presse haben wir von der "Ersten Bonner Wohnungsbaukonferenz" erfahren, die nun stattgefunden hat. Wir freuen uns über jede Initiative, die darauf abzielt, den dringend erforderlich Wohnungsbau in Bonn anzukurbeln mit dem Ziel, den Bürgerinnen und Bürgern mehr Wohnraum anzubieten.
Eingeladen waren "alle bedeutsamen Wohnungsmarktakteure". Daher sind wir erstaunt, dass kein Vertreter unseres Vereins zur Konferenz eingeladen worden ist. Bundesweit bieten die privaten Vermieterinnen und Vermieter zwei Drittel des gesamten Mietwohnungsbestandes an. Allein die Mitglieder unseres Ortsvereins verfügen über ca. 25.000 Wohnungen in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis. Es gibt vermutlich auch in Bonn keine Vermieterorganisation - auch nicht bei den institutionellen "Großvermietern" -, die mehr Wohnungen auf dem Mietmarkt anbietet als die von uns vertretenen privaten Vermieterinnen und Vermieter. Wir fragen uns, wer diese Liste zusammengestellt hat.
Sicherlich können auch wir als Interessenvertretung der privaten Eigentümerinnen und Eigentümer zu einem dauerhaften Dialog zur Lösung der angespannten Wohnraumsituation in Bonn beitragen. Wir würden uns daher freuen, zur nächsten Konferenz ebenfalls eingeladen zu werden."
FF/MG