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Ergebnisse der Haus & Grund Vermieterbefragung

187 Vermieterinnen und Vermieter aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis haben sich an einer Online-Umfrage beteiligt. Bei 6800 Mitgliedern kann man nicht von einem repräsentativen Ergebnis sprechen. Soviel vorab. Aber lokale bzw. regionale Trends lassen sich für unsere Eigentümergemeinschaft durchaus ablesen. Und die können sich sehen lassen.

Konfliktfreie Mietverhältnisse

Zwei der wichtigsten Erkenntnisse zuerst: Die deutlich meisten privaten Mietverhältnisse an Rhein und Sieg werden konfliktfrei zwischen den Vertragspartnern gelebt. Das wird in 63 % der Antworten bejaht.

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Grafik Mieterzufriedenheit

Fast die Hälfte der Eigentümer halten die Mieten stabil und erhöhen erst bei Neuvermietung oder wenn die ortsübliche Vergleichsmiete steigt. Beides ist bei über 90 Prozent der Vertragsverhältnisse der Fall. Sieben Prozent erklärten: „Ich passe nie an.“

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Grafik Mieterhöhung

Hauptgeschäftsführer Markus Gelderblom: „All das passt zur Haus & Grund-Erfahrung, dass private Vermieter keine Miethaie sind. Dafür stellen sie in ganz Deutschland den größten Teil aller vermieteten Wohnungen und sind damit die mit Abstand stärkste Säule im Mietwohnungsbau. Alleine unsere über 6800 Mitglieder vermieten mehr als 25.000 Wohnungen.“

Modernisierung findet statt

Ihr Eigentum lassen die meisten nicht verkommen. Betrachtet man den Haupttrend der Aussagen, dann wurde bereits in der Hälfte der vermieteten Gebäude in den vergangenen zehn Jahren eine moderne Heizung eingebaut. Auch der Austausch gegen wärme- und/oder lärmdämmende Fenster in über 40 % der Wohnungen wird angegeben. Dach-, Fassaden- und Wärmedämmungen hinken prozentual hinterher, fanden aber statt. Einer von 10 hat auf Modernisierung ganz verzichtet.

Beim Blick in die Sanierungszukunft bilden Heizungserneuerung, der Einbau erneuerbarer Energieanlagen, moderne Fenster und andere Modernisierungen eine in etwa jeweils gleichstarke Gruppe.

Gas ist Hauptenergieträger

Die Abhängigkeit vom Gas in den Mietwohnungen ist sehr hoch und liegt bei über 80 %. Andere fossile Energiearten verlieren an Bedeutung (Öl). Positiv entwickeln sich regenerative Energien, Fern- oder Nahwärme. Bei ihnen steht der durchschlagende Bedeutungsgewinn jedoch noch bevor.

Kritik an Bürokratie und Verfahren

Skeptisch zeigen sich die meisten Vermietenden gegenüber dem politischen Ziel, dass die Immobilie bis 2045 klimaneutral werden soll. Fast zwei Drittel halten das für finanziell nicht leistbar. Eine weitere Gruppe zweifelt an der technischen Umsetzbarkeit. Genannt werden auch die Anforderungen des Denkmalschutzes sowie Widerstand in der Mieterschaft gegen – zugegeben lästige - Baumaßnahmen. Aber es gibt auch Vermieter, die an energetischer Sanierung kein Interesse haben.

Überhaupt halten Viele die auf der Marathonstrecke produzierten Vorschriften der Politik für wenig hilfreich. Die Reaktion auf die Debatte und der Ausstoß immer neuer Regelungen führen entweder zum Verzicht auf Modernisierungen oder auch die Aufgabe der Vermietung mit Verkauf der Wohnungen.

Es gibt auch Leerstände

Unter jenen, die geantwortet haben, besitzen 43,3 % Eigentumswohnungen in Eigentümergemeinschaften. Deutlich höher als andere Immobilienarten ist auch der Anteil an Mehrfamilienhäuser, die vermietet sind. In der Regel werden zwischen eins bis fünf Wohnungen vermietet. Gering ist der Anteil von angebotenen Sozialwohnungen. Stark verbilligt vermietet sind 12,8 Prozent der Wohnungen. Auch das gibt’s: 2,1 % gaben an, unentgeltlich zu vermieten. Und es gibt auch einen Teil von Wohnungen, die trotz überhitztem Markt seit mehr als drei Monaten leer stehen (4,8 %).

Privat Vermietende sind in der Regel auch private Verwalter, jedenfalls für fast 70 % der Wohnungen. Nur teilweise werden Hausverwaltungen in Anspruch genommen.
Vermieten lohnt sich – aber nicht immer. Bei über 60 % übersteigen die Einnahmen die Ausgaben, bei über 27 % wird der Begriff „kostendeckend“ angegeben, aber es gibt auch Fälle in denen die Ausgaben höher sind als die Erträge.

Bei der Finanzierungsmethode von Investitionen ist die überwiegende Antwort eindeutig: Die Meisten entnehmen die dafür notwendigen Mittel ihrem Eigenkapital, die wenigstens bauen ausschließlich mit Krediten, Mischfinanzierungen werden ebenso gewählt.

Und wenn es doch mal kracht

Wie eingangs beschrieben, dominiert Vertragsfrieden die Situation auf dem privaten Mietmarkt. Wenn es dann mal kracht, lassen sich die Konfliktthemen leicht benennen. Dann geht es um Schimmel, Hausordnungsstörungen, Streit um Betriebskosten, Krach zwischen Mietparteien oder Mietausfälle. Auch bei Mieterhöhungen gibt es manchmal Diskussionsbedarf – aber in sehr seltenen Fällen. „Und ratsuchenden Vermietenden hilft dann Haus & Grund“, verspricht Hauptgeschäftsführer Gelderblom

Friedel Frechen (FF)