Bahn AG erteilt keine Baufreigabe für Viktoriaunterführung


Stadt befürchtet „Verschiebung ins Ungewisse“
Die Bundesstadt Bonn kann nicht wie geplant im Mai 2025 mit dem Umbau der Viktoriaunterführung zwischen der Straße Am Alten Friedhof und Herwarthstraße/Endenicher Straße beginnen. Auch für diese Verspätung trägt die Deutsche Bahn die Verantwortung.
Die Bahn hat der Stadt überraschend mitgeteilt, dass derzeit keine Baufreigabe erteilt werden könne, da ihrer Ansicht nach zunächst ein eisenbahnrechtliches Genehmigungsverfahren durch das Eisenbahnbundesamt (EBA) durchgeführt werden müsse. Um das zu wissen brauchte sie 13 Jahre. Seit 2012 kennt die Bahn die Planungsabsichten, 2020 wurde sogar eine Baudurchführungsvereinbarung unterzeichnet, seit drei Jahren liegen die Baupläne vor. In Bonn wächst die Empörung über die DB.
Über das Projekt
Derzeit ist die Personenunterführung nur über Treppen zu erreichen und kaum einsehbar. Die Unterführung wird verbreitert, soll heller und freundlicher gestaltet werden. Grundlage ist die Planung des Büros scape Landschaftsarchitekten GmbH.
Die Viktoriaunterführung wird bis zur Grünfläche vor dem Alten Friedhof verlängert und mit neuen Rampen und Treppenanlagen barrierefrei ausgebaut. Dabei gestaltet die Verwaltung auch das Umfeld attraktiv neu und bindet die Unterführung an die bahnparallelen Fuß- und Radwege auf der Thomastraße sowie an die Endenicher Straße/Herwarthstraße in der Weststadt an. Über den ehemaligen Lagerplatz erfolgt die Verbindung zur Kreuzung Wittelsbacher Ring/Endenicher Straße. Auch eine Verbindung zur Hein-Moeller-Straße ist vorgesehen. Hier plant die Verwaltung mit der „Radachse West“ eine neue Radverbindung in den Bonner Westen, die über die Immenburgstraße und eine neue Brücke über die A565 bis in den Stadtbezirk Hardtberg führen wird.
FDP spricht von „Pissrinne“
Ziemlich wütend reagiert die Bonner FDP-Landtagsabgeordnete Franziska Müller-Rech. Sie wohnt in der Weststadt und kennt die unmöglichen Zustände. „Pissrinne“ statt Perspektive wirft sie der Bahn vor. Die DB blockiere die längst überfällige Sanierung der Viktoriaunterführung. Auf Absprachen mit ihr sei kein Verlass. Auch die Barrierefreiheit für behinderte Menschen blieben auf der Strecke. Wer die Unterführung mit eigenen Augen gesehen habe, könne die Dringlichkeit der Sanierung nicht länger in Frage stellen.“ Sie hat die Bahn zum Ortstermin eingeladen. Noch gibt es keine Antwort.
FF