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Der WohnKlima-Index
Stimmungsindikator für den Wohnungsmarkt
Wie schätzen Vermieter und Mieter die Lage auf dem Mietwohnungsmarkt ein? Antworten darauf liefert der WohnKlima-Index von Haus & Grund. Er dient als Stimmungsindikator für die Situation auf dem deutschen Mietwohnungsmarkt und wird monatlich auf Grundlage einer bundesweiten Befragung von mehr als 2.500 privaten Vermietern und Mietern erhoben:
- Dabei werden Vermieter gebeten, ihre gegenwärtige finanzielle Lage im Zusammenhang mit ihrer Vermietungstätigkeit zu bewerten, ihre Erwartungen an die zukünftige Entwicklung des Mietwohnungsmarkts einzuschätzen und ihre Einschätzung zur regulatorischen Belastung abzugeben.
- Mieter hingegen äußern sich zur subjektiv empfundenen Belastung durch ihre aktuellen Wohnkosten.
Alle Teilindizes werden auf einer Skala von –100 bis +100 Punkten abgebildet. Positive Werte zeigen überwiegend optimistische bzw. entlastende Einschätzungen, negative Werte hingegen eine pessimistische oder belastende Stimmung. Der Gesamtindex fasst die Teilbereiche zu einem umfassenden Stimmungsbild zusammen und zeigt die aktuelle Entwicklung des Mietwohnungsmarkts aus Sicht der beiden zentralen Akteursgruppen: privater Vermieter und Mieter.
Zum aktuellen Wert des WohnKlima-Indexes
Der WohnKlima-Index liegt im August 2025 bei -34,76 Punkten. Im Vergleich zum Vormonat ergibt sich ein leichter Rückgang um einen viertel Punkt, was auf eine erneut etwas eingetrübte Stimmung hindeutet. Im Jahresvergleich zeigt sich hingegen ein deutlich positiver Trend: Gegenüber August 2024 hat sich der Index um 7,10 Punkte verbessert. Das signalisiert zwar eine schrittweise Erholung des Marktklimas, die jedoch weiterhin fragil bleibt. Denn der Index liegt nach wie vor deutlich im negativen Bereich – ein Zeichen dafür, dass die strukturellen Sorgen der Marktteilnehmer weiterhin überwiegen.
- Gegenwärtige Einschätzung des Wohnungsmarkts (Vermieter): Der Teilindex zur aktuellen Lage fällt im August auf 17,67 Punkte, ein Rückgang um 2,78 Punkte im Vergleich zum Juli. Damit endet der positive Trend der vergangenen Monate vorerst. Die Stimmung zur gegenwärtigen finanziellen Lage trübt sich spürbar ein. Ein möglicher Grund hierfür ist die zunehmende Verunsicherung durch politische Diskussionen über mögliche Eingriffe in den Mietmarkt. Auch ohne konkrete Gesetzesänderungen reichen mediale Debatten über Mietpreisbremse, Sanierungspflichten oder steuerliche Belastungen oft aus, um das Sicherheitsgefühl privater Vermieter zu schwächen. Diese Unsicherheit könnte dazu führen, dass Vermieter ihre aktuelle wirtschaftliche Lage vorsichtiger oder pessimistischer einschätzen – insbesondere mit Blick auf kommende Investitionen oder Vertragsabschlüsse.
- Zukünftige Einschätzung des Wohnungsmarkts (Vermieter): Die Zukunftserwartungen stagnieren: Der Teilindex liegt bei -44,39 Punkten, nur 0,02 Punkte unter dem Juli-Wert. Damit bleibt das Vertrauen in eine positive Marktentwicklung weiterhin sehr gering. Vermieter rechnen mehrheitlich mit einer Verschlechterung der Rahmenbedingungen in den kommenden zwölf Monaten. Von einer Trendwende ist hier nichts zu spüren.
- Einschätzung der Regulierung (Vermieter): Die Wahrnehmung der regulatorischen Belastung verschlechtert sich erneut. Der Teilindex sinkt im August auf -57,45 Punkte – ein Minus von 1,66 Punkten im Vergleich zum Vormonat. Damit verstärkt sich der Eindruck wachsender staatlicher Eingriffe und Auflagen. Der Rückgang unterstreicht, dass viele Vermieter die politischen Rahmenbedingungen weiterhin als unberechenbar und belastend empfinden.
- Einschätzung der Wohnkostenbelastung (Mieter): Eine spürbar positive Entwicklung zeigt sich bei der Einschätzung der Mietkostenbelastung: Der Teilindex steigt auf -22,53 Punkte, ein deutlicher Zuwachs von 4,61 Punkten gegenüber Juli. Damit verbessert sich die Stimmung unter den Mietern zum dritten Mal in Folge. Diese Entwicklung könnte auf stabile oder sogar leicht sinkende Betriebskosten sowie eine zurückhaltende Mietpreisdynamik zurückzuführen sein. Dennoch bleibt die Belastung aus Sicht vieler Mieter hoch.
Fazit: Stimmungseinbruch bei Vermietern trotz Entlastung bei Mietern
Im August 2025 zeigt sich der WohnKlima-Index leicht rückläufig. Vor allem die Eintrübung der aktuellen Lagebewertung und die zunehmende Sorge um regulatorische Belastungen drücken die Stimmung unter privaten Vermietern. Die anhaltend schwache Erwartungshaltung für die Zukunft verstärkt diesen Befund. Die positive Entwicklung bei der Mietersicht auf die Wohnkostenbelastung kann das nicht kompensieren. Die Lage bleibt insgesamt angespannt, auch wenn der Vergleich zum Vorjahr eine gewisse Erholung andeutet. Für eine nachhaltige Stimmungsaufhellung müssten vor allem vertrauensbildende politische Maßnahmen und verlässliche Rahmenbedingungen geschaffen werden – insbesondere im Bereich Regulierung und Vermieterbelastung.