Warum unbenannte Gefahren in der Wohngebäudeversicherung immer wichtiger werden
Schäden, die keiner kommen sah – und viele nicht bezahlen können
Wenn es plötzlich im Hausboden knackt, ein modriger Geruch im Flur hängt oder nachts etwas in der Decke raschelt, beginnt oft die Suche nach der Ursache – und schnell auch nach dem Kostenträger. Viele dieser Schäden entstehen nicht durch klassische Risiken wie Feuer oder Leitungswasser, sondern durch sogenannte unbenannte Gefahren: Schimmel durch Kondensat, Schädlinge in der Dämmung oder Marder im Rohrsystem.
Ohne den passenden Versicherungsschutz bleibt man als Eigentümer oder Vermieter häufig auf hohen Kosten sitzen.
Beispiele aus der Praxis
• Feuchtigkeit im Lüftungsschacht
In einem Mehrparteienhaus in Bremen klagten Mieter über anhaltend schlechte Luftqualität. Nach langer Suche stellte sich heraus: In einem stillgelegten Abluftkanal hatte sich über Jahre Feuchtigkeit angesammelt. Das führte zu verstecktem Schimmelbefall im Mauerwerk – sichtbar wurde der Schaden erst, als der Putz großflächig abplatzte. Wer übernimmt solche Kosten? Ein klassischer Leitungswasserschaden lag nicht vor, ebenso wenig ein Elementarschaden. Hier konnte nur eine Wohngebäudeversicherung mit unbenannten Gefahren greifen – denn diese deckt Schäden ab, die plötzlich, unvorhergesehen und nicht explizit ausgeschlossen sind.
• Marder im Schornstein
In einem Reihenhaus nistete sich unbemerkt ein Marder im ungenutzten Kaminrohr ein. Seine Nahrungsreste, Urin und Nistmaterial sorgten für Geruchsbelästigung, ein verrußter Ofen und ein verstopfter Abzug machten das Heizen gefährlich. Der komplette Ofen samt Rohrsystem musste gereinigt und teilweise erneuert werden – mehrere Tausend Euro Schaden. Klassisch wäre das nicht versichert. Wer aber unbenannte Gefahren mitversichert hat, steht deutlich besser da.
• Insekten im Holzträger
Auch Schädlinge wie Silberfische, Speckkäfer oder Kellerasseln können Schäden am Mauerwerk, an Dämmschichten oder sogar an Holzdecken anrichten. Ein Bremer Altbau zeigte plötzlich massive Schäden an den Holzträgern eines Bodens – die Ursache: In einem Feuchteraum hatten sich über Jahre hinweg Insekten eingenistet, die das Material nach und nach zerstörten. Der Bauzustand wirkte äußerlich völlig intakt – erst ein Statiker entdeckte das Ausmaß. Auch hier war nur die Mitversicherung unbenannter Gefahren der rettende Anker.
• Schimmel durch falsches Lüften
Ein neu gebautes Passivhaus hatte durch dauerhaft falsches Lüftungsverhalten eines Mieters ein Feuchtigkeitsproblem: In den Ecken der Fensterlaibungen sammelte sich Kondensat. Das führte zu Schimmel, obwohl baulich alles korrekt umgesetzt war. Der Vermieter hatte das Glück, dass seine Versicherung diesen als plötzlich und unvorhergesehen eingestuften Folgeschaden durch die Klausel „unbenannte Gefahren“ anerkannte – ohne die wäre er auf den Sanierungskosten sitzen geblieben.
Was sind unbenannte Gefahren?
Unbenannte Gefahren sind Schäden, die:
•plötzlich und unvorhergesehen eintreten.
•nicht zu den klassisch versicherten Gefahren zählen (z. B. Feuer, Leitungswasser, Sturm, Hagel, Einbruch, Elementargefahren).
•aber keinem Ausschluss unterliegen.
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