Wohnen neu gedacht - Wie gelingt zukunftsfähige Stadtplanung?
Im Rahmen der Reihe ENTER SCIENCE – der Zukunftstalk geht es am Mittwoch, 26.November 2025 um 19 Uhr in der Bundeskunsthalle Bonn mit Gästen aus Wissenschaft und Gesellschaft um Fakten, Diskussion und kritische Fragen. Die Veranstaltung wird in Kooperation mit der DFG – Deutsche Forschungsgemeinschaft durchgeführt.
Wohnen bedeutet mehr als ein Dach über dem Kopf: es ist ein Grundbedürfnis und Menschenrecht, es kann Ausdruck von Lebensstil, sozialer Teilhabe und ökologischer Verantwortung sein. Wohnen soll für alle Menschen bezahlbar und lebenswert sein – unabhängig vom Einkommen. Städte sollen zugleich klimafreundlich und sozial gestaltet werden.
Aber wie sieht die Realität aus?
In Deutschland ist die zur Verfügung stehende Wohnfläche pro Kopf in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen – von durchschnittlich 15 Quadratmetern in den 1950er Jahren auf heute über 47 Quadratmeter. Gleichzeitig mangelt es an bezahlbarem Wohnraum. So ist der Wunsch nach dem klassischen Eigenheim von vielen Seiten unter Druck: hohe Baukosten, versiegelte Flächen, isolierte Lebensweise. Ein „Weiter so“ ist nicht mehr tragfähig.
Innovative Wohnformen wie gemeinschaftliches Wohnen mit Versorgungssicherheit, generationenübergreifende Wohnprojekte oder inklusives Zusammenleben mit Menschen mit und ohne Behinderung zeigen neue Wege. Sie setzen auf geteilte Räume, gegenseitige Unterstützung und nachbarschaftliches Miteinander statt Abschottung. Erfolgreiche Konzepte wie Wohnpartnerschaften zwischen Alt und Jung, bekannt als „Wohnen für Mithilfe“, machen deutlich: Zukunftsfähiges Wohnen kann durch kreatives Umdenken und eine soziale, am Gemeinwohl orientierte Wohnraumpolitik entstehen.
Vor allem die Art, wie gebaut wird, entscheidet über soziale Verträglichkeit, Klimabilanz und Ressourceneinsatz. Nachhaltige Materialien wie Holz, Lehm oder recycelte Baustoffe sind zentrale Bausteine einer nachhaltigen Baukultur. Auch der modulare Bau, bei dem Gebäude aus vorgefertigten Elementen zusammengesetzt werden, gewinnt zunehmend an Bedeutung. Projekte aus Bauforschung und Architektur, wie zirkuläre Materialkreisläufe oder den demographischen Wandel berücksichtigende Bauformen, sorgen dafür, dass Innovationen im Bausektor Voraussetzungen für eine lebenswerte Zukunft schaffen können.
Tickets: 10 Euro, ermäßigt 5 Euro. Schüler*innen und Student*innen haben kostenfreien Eintritt nach vorheriger Anmeldung unter: buchung@bundeskunsthalle.de. Bei Schwerbehinderten mit Anspruch auf eine Begleitperson erhält die Begleitperson eine Freikarte (im Ausweis ist auf der Vorderseite das Merkzeichen B eingetragen).
FF