Studie "Bezahlbarkeit von Mieten": Die Mieten in Deutschland bleiben bezahlbar!

Ist das Wohnen zur Miete in Deutschland unbezahlbar geworden? Die Neuauflage der Haus & Grund-Studie „Bezahlbarkeit von Mieten“ vergleicht Einkommen und Mieten in Deutschland. Wie werden Familien und Alleinlebende durch die Miete belastet? Wie sehr belastet ein Umzug das Einkommen? Die Bezahlbarkeitsstudie von Haus & Grund zeigt für 400 Regionen die Mietkostenbelastung von Familien und Alleinlebenden – sowohl nach einem Umzug als auch für das Wohnen im Bestand.
Die Analyse zeigt, was zuletzt auch der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in seinem Jahresgutachten 2024/2025 festgestellt hat: die Mietbelastung, also der Anteil der Miete am Haushaltseinkommen, ist in den letzten Jahren auf einem insgesamt stabilen Niveau geblieben. Dennoch gibt es deutliche regionale Unterschiede. Während Familien in ländlichen Regionen oft weniger als 10 Prozent ihres Haushaltseinkommens für die Miete aufbringen müssen, liegt die Belastung in Großstädten wie München, Berlin oder Frankfurt häufig über 21 Prozent. Nach einem Umzug steigt die Mietbelastung an. Im Durchschnitt zahlen Familien in Großstädten nach einem Umzug rund 25 Prozent ihres Einkommens für die Miete. Auch für Alleinlebende zeigt sich ein ähnliches Bild: In ländlichen Regionen ist die Mietbelastung moderat, während in den Metropolen über 30 Prozent des Einkommens für Wohnraum aufgewendet werden müssen. Dieser Unterschied verdeutlicht das anhaltende Stadt-Land-Gefälle auf dem Wohnungsmarkt. In Städten mit hohem Zuzug und starker wirtschaftlicher Dynamik ist die Nachfrage nach Wohnraum ungebrochen, was die Mietpreise, vor allem bei Neuvermietung, in die Höhe treibt. Gleichzeitig bleiben die Mieten in vielen ländlichen Gebieten stabil und bieten auch weiterhin erschwinglichen Wohnraum.
In Bonn betrug die Mietkostenbelastung für eine Familie im Jahr 2023 15,7 % und ist damit in den letzten 10 Jahren um 2 % gesunken. Nach einem Umzug stiegt die Belastung auf 21,1 % und in den letzten 10 Jahren um 0,7 %. Für Alleinlebende ist die Mietkostenbelastung etwas höher und betrug 2023 20,9 %, sank aber in den letzten 10 Jahren um 1,3 %. Nach einem Umzug stieg sie auf 28,5 % bzw. in den letzten 10 Jahren um 0,9 %.
Angesichts dieser Entwicklungen fordert auch Haus & Grund Bonn/Rhein-Siegdie bestehenden Regelungen zur Mietpreisbremse und Kappungsgrenze zu überdenken. Beide Instrumente haben in der Vergangenheit nur begrenzte Wirkung gezeigt und könnten durch gezielte Anreize für den Wohnungsneubau ersetzt werden. Eine Förderung des Wohnungsangebots, insbesondere im privaten Sektor, ist aus Sicht des Verbandes der beste Weg, um langfristig eine Entspannung am Wohnungsmarkt zu erreichen und bezahlbaren Wohnraum zu sichern. Gezielte soziale Sicherung bei den Wohnkosten bietet das Wohngeld, dessen Reichweite und Höhe zuletzt enorm verbessert wurde.
Die aktuellen Daten zeigen: Eine differenzierte Betrachtung der regionalen Mietbelastung ist unverzichtbar, um Lösungen zu entwickeln, die den unterschiedlichen Bedingungen auf dem Wohnungsmarkt gerecht werden.
Die gesamte Studie inkl. der Auswertung von empirica regio sowie eine interaktive Tabelle für alle 400 Kreise und kreisfreie Städte finden Sie hier.
MG