Frankenbad: Machbarkeitsstudie sagt Ja zur Sanierung
Solide bauliche Substanz, aber erhebliche technische Defizite
Eine umfassenden Machbarkeitsstudie zur denkmalgerechten und energetischen Sanierung des Frankenbads liegt der Stadt Bonn vor. Sie wurde von einem interdisziplinären Planungsteam unter Leitung von ava Anderhalten Architekten, Berlin, erstellt. Nach Ansicht des Städtischen Gebäudemanagements liefert sie eine fundierte Entscheidungsgrundlage für die Zukunft des traditionsreichen Hallenbads in der Bonner Nordstadt. Darüber entscheiden wird der neue Stadtrat, der am 14. September gewählt wird.
Das Frankenbad wurde 1963 eröffnet und 1996 unter Denkmalschutz gestellt. Es ist Schauplatz zahlreicher internationaler Schwimmsportveranstaltungen, aber auch ein angesagtes Veedelsbad für den Bonner Norden sowie für das Schulschwimmen. Auch nach mehr als 60 Jahren Nutzung verweisen die Gutachter auf „eine solide bauliche Substanz“. Gleichzeitig bestehen erhebliche technische und energetische Defizite, die eine grundlegende Sanierung erfordern. Ziel der Machbarkeitsstudie war es, die Vereinbarkeit von Klimazielen und Denkmalschutz zu prüfen und eine wirtschaftlich tragfähige Lösung zu entwickeln.
Die klimafreundliche Planungsversion bietet eine höhere Energieeffizienz bei nur geringfügig höheren Kosten. Sie senkt den Endenergiebedarf um rund 59 Prozent. Eine Wirtschaftlichkeitsanalyse zeigt, dass die Sanierung nach EG 40 langfristig günstiger ist. Die CO₂-Emissionen über die Betriebsdauer würden um 65 Prozent reduziert.
Quartiersnahe Nutzung und Barrierefreiheit
Neben der Sanierung des Badebetriebs sieht die Studie eine stärkere Einbindung des Frankenbads ins Quartier vor. Geplant sind barrierefreie Zugänge, neue Räume für Nachbarschaftsnutzung („Veedelsnutzung“) und die Reaktivierung des historischen Innenhofes. Das Bad soll so zu einem lebendigen sozialen Zentrum in der Nordstadt werden.
Die geschätzten Gesamtprojektkosten der Variante EG 40 liegen bei rund 72,8 Millionen Euro. Weitere Informationen und die gesamte Studie sind im Ratsinformationssystem der Stadt Bonn abrufbar, erreichbar über bonn.de.
FF