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Die Mieten in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis bleiben bezahlbar!

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Mietvertrag mit Geld
Symbolbild Miete | (c) istock
Deutschlandweiter Vergleich von Einkommen und Mieten zwischen 2015 und 2024 für alle 400 Kreise und kreisfreie Städte

Sind Mietwohnungen in Deutschland noch bezahlbar? Die neue Haus & Grund-Studie „Bezahlbarkeit von Mieten“ untersucht die Mietkostenbelastung von Familien und Alleinlebenden in allen 400 Landkreisen und kreisfreien Städten – sowohl für bestehende Mietverträge als auch nach einem Umzug. Die Ergebnisse zeigen: Mietwohnungen sind in Deutschland insgesamt weiterhin bezahlbar. Zwischen 2015 und 2024 blieb die durchschnittliche Mietbelastung nahezu stabil.

In Bonn beträgt die Mietkostenbelastung für Familien im Jahr 2024 im Bestandsmietverhältnis 15,1 % und damit 0,2 % mehr als im Jahr 2015. Nach einem Umzug beläuft sich die Mietkostenbelastung auf 19,5 % und ist damit ebenfalls lediglich 0,2 % höher als noch vor 10 Jahren. Alleinlebende wenden im Bestandsmietverhältnis 20 % für die Miete auf und nach einem Umzug 26,2 %. Auch hier ist die Belastung in den letzten 10 Jahren nur um 0,2 % gestiegen. 

Im Rhein-Sieg-Kreis beträgt die Mietkostenbelastung für Familien im Bestandsmietverhältnis 12,7 % und nach einem Wohnungswechsel 17,4 %; die Werte stiegen damit in den letzten 10 Jahren um 0,5 bzw. 0,3 %. Alleinlebende müssen 18,2 % Mietkostenbelastung tragen (+ 0,8 %) bzw. nach einem Wohnungswechsel 23,8 % (+ 0,3 %). 

Deutschlandweit wenden Familien aktuell 14,2 Prozent ihres Nettoeinkommens für die Nettokaltmiete im Bestand auf, Alleinlebende 19,6 Prozent. Nach einem Umzug steigt die Belastung auf 19,4 Prozent bei Familien und 26,3 Prozent bei Alleinlebenden.

Von einer bundesweiten "Mietenexplosion" kann daher keine Rede sein!

Dies zeigt, wie ungerecht die von der Bundesregierung und dort insbesondere vom SPD-geführten Bundesjustizministerium geplanten Verschärfungen des Mietrechts sind, die mantraartig mit der angeblichen "Mietenexplosion" in Deutschland begründet werden. Notwendig bleibt ein ausgewogenes Mietrecht. Die Verlängerung der Mietpreisbremse sowie die Einführung von Bußgeldtatbeständen für Verstöße gegen die Mietpreisbremse, die Kappung von Indexmieten oder die Ausweitung der Schonfristzahlungen nach einer Zahlungsverzugskündigung auch auf ordentliche Kündigungen verschieben das Ungleichgewicht im Mietrecht weiter zulasten der Vermieterinnen und Vermieter. Es wird Zeit, dass die Politik ihren Gesetzgebungsplänen endlich Fakten zugrundelegt, die Realität anerkennt und die Bedeutung der privaten Eigentümerinnen und Eigentümer berücksichtigt: 

  • Die privaten Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer in Deutschland verfügen über rund 34,2 Millionen Wohnungen, also über 79,4 Prozent des gesamten Wohnungsbestandes. 
  • Sie bieten 63,5 Prozent aller Mietwohnungen an. 
  • Sie stehen für 76 Prozent des Neubaus von Mehrfamilienhäusern. 
  • Sie investieren jährlich über 95 Milliarden Euro in ihre Immobilien, was der Hälfte der Umsätze der Bauindustrie mit ihren 2,2 Millionen Beschäftigten entspricht. 
  • Sie sichern und schaffen unter Berücksichtigung der positiven Beschäftigungseffekte in weiteren Branchen durch diese Investitionen jährlich insgesamt 1,8 Millionen Arbeitsplätze.
     
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Mietkostenbelastung für Familien

Mietkostenbelastung für Familien im Bestand und nach einem Umzug | Für Familien mit Kindern ist die Mietbelastung im Bestand in den letzten zehn Jahren weitgehend stabil geblieben. Zwischen 2015 und 2024 sank der Anteil des Haushaltseinkommens, der für die Nettokaltmiete aufgewendet wird, leicht von 14,3 auf 14,2 Prozent. Nach einem Umzug fällt die Belastung hingegen höher aus: Familien geben 2024 im Durchschnitt 19,4 Prozent ihres Einkommens für eine neu angemietete Wohnung aus – ein Anstieg um 1,5 Prozentpunkte gegenüber 2015. In Großstädten liegt die Mietbelastung bei Neuverträgen mit 24,1 Prozent über dem Bundesschnitt. Im ländlichen Raum fällt sie mit etwa 17 Prozent deutlich moderater aus. Insgesamt bleibt das Verhältnis von Mieten zu Einkommen für Familien damit im Bestand stabil, während ein Wohnungswechsel spürbar höhere Kosten verursacht.

Regionale Unterschiede bei Familien im Bestand und nach einem Umzug | Zwischen den Regionen bestehen erhebliche Unterschiede in der Bezahlbarkeit von Mietwohnungen für Familien. 2024 reicht die Spannweite der durchschnittlichen Mietbelastung im Bestand von unter 10 Prozent in günstigen Landkreisen wie Höxter, Olpe oder Siegen-Wittgenstein bis zu über 22 Prozent in Frankfurt am Main. Nach einem Umzug verstärken sich diese Unterschiede. In Berlin beträgt die Belastung 32,3 Prozent, in München 29,8 Prozent und in Frankfurt 28,1 Prozent, während Familien in ländlichen Regionen wie dem Altmarkkreis Salzwedel oder der Südwestpfalz nur rund 13 Prozent ihres Einkommens für die Miete aufwenden. Das Stadt-Land-Gefälle bleibt damit markant. Während Familien in über 300 Kreisen eine durchschnittliche Belastung unter 20 Prozent tragen, erreichen nur wenige Großstädte Werte über 30 Prozent.

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Mietkostenbelastung für Alleinlebende

Mietkostenbelastung für Alleinlebende im Bestand und nach einem Umzug | Bei Alleinlebenden zeigt sich im Bestand ein ähnlich stabiles Bild wie bei Familien. Zwischen 2015 und 2024 sank die durchschnittliche Mietbelastung leicht von 19,9 auf 19,6 Prozent. Nach einem Umzug fällt sie jedoch deutlich höher aus. Alleinlebende geben im Durchschnitt 26,3 Prozent ihres Nettoeinkommens für eine neue Wohnung aus, in Großstädten sogar 31,4 Prozent. Der Anstieg um zwei Prozentpunkte im Vergleich zu 2015 zeigt, dass die Angebotsmieten bei Neuvermietungen schneller gestiegen sind als die Einkommen. Besonders in den A-Städten liegt die Belastung durchweg über dem Bundesdurchschnitt – in Berlin und München beträgt sie über 40 Prozent des Einkommens. Damit wird deutlich, dass Umzüge für Einpersonenhaushalte zunehmend zur finanziellen Herausforderung werden.

Regionale Unterschiede bei Alleinlebenden im Bestand und nach einem Umzug | Die Spannweite der Mietbelastung für Alleinlebende reicht 2024 von rund 13 Prozent in den günstigsten Landkreisen bis zu knapp 30 Prozent in den teuersten Städten. Besonders niedrige Werte verzeichnen Landkreise wie Tirschenreuth, Höxter und Coburg, während Offenbach, München und Freiburg die höchsten Belastungen im Bestand aufweisen. Nach einem Umzug verschärft sich die Spreizung. In Greiz, Zwickau und dem Erzgebirgskreis liegt die Belastung bei unter 17 Prozent, in Berlin und München hingegen bei über 41 Prozent. Insgesamt zeigt sich, dass die Bezahlbarkeit in ländlichen Regionen weitgehend gewahrt bleibt, während die hohen Angebotsmieten in den Metropolen die finanzielle Belastung Alleinlebender massiv erhöhen und die Kluft zwischen Stadt und Land weiter vergrößern.

Die aktuelle Mietkostenbelastung für alle Kreise und Städte finden Sie hier auch in interaktiven Tabellen abrufbar.