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14,4 Prozent weniger Wohnungen gebaut

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Grafik: Haus & Grund Deutschland | Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis) 2025
Einbruch bei Ein- und Zweifamilienhäusern besonders deutlich
  • Im Jahr 2024 wurden 251.900 Wohnungen fertiggestellt – ein Rückgang von 14,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

  • Privatpersonen errichteten rund 20 Prozent weniger Neubauwohnungen, besonders betroffen: Ein- und Zweifamilienhäuser.

  • Die Bauzeit verlängert sich weiter – von der Genehmigung bis zur Fertigstellung vergehen im Schnitt inzwischen 26 Monate.

Privatpersonen besonders betroffen | Der Rückgang der Fertigstellungen trifft vor allem private Bauherren: 2024 wurden über 24.000 weniger Wohnungen von Privatpersonen gebaut als im Vorjahr. Der Bau von Einfamilienhäusern brach um über 22 Prozent ein, bei Zweifamilienhäusern sogar um über 26 Prozent. Die Gründe sind bekannt: massiv gestiegene Baukosten, hohe Zinsen und zunehmende Unsicherheiten im wohnungspolitischen Umfeld.

Weniger Baugenehmigungen, längere Bauzeiten | Mit 215.300 neuen Genehmigungen wurden 2024 sogar weniger Wohnungen genehmigt als gebaut – ein alarmierendes Zeichen. Gleichzeitig verlängert sich die Dauer bis zur Fertigstellung weiter: 26 Monate dauert es im Schnitt, bis ein Wohngebäude realisiert ist – sechs Monate mehr als noch 2020. Damit verfestigt sich ein Trend, der für private Eigentümer zur finanziellen Belastung wird.

Bauüberhang schrumpft – doch viele Projekte scheitern | Zwar verringert sich der Bauüberhang auf 759.700 genehmigte, aber noch nicht fertiggestellte Wohnungen. Doch fast 30.000 Genehmigungen erloschen 2024, weil sie nicht genutzt wurden – so viele wie seit 2002 nicht mehr. Das zeigt: Viele Projekte scheitern an der Realität.

Einschätzung von Haus & Grund | Die aktuellen Zahlen sind ein weiteres Alarmsignal: Private Bauherren ziehen sich aus dem Wohnungsneubau zurück – zumal auch die von unternehmerischen Bauherren errichteten Wohnung in der Regel von Privatpersonen erworben werden. Angesichts hoher Bau- und Finanzierungskosten, bürokratischer Hürden und politischer Unsicherheiten droht der Neubau in privater Hand zu kollabieren. Das ist fatal – denn gerade private Eigentümer sichern eine breite, durchmischte Eigentümerstruktur und langfristige Stabilität am Wohnungsmarkt. Es braucht klare Signale: weniger Regulierung, bessere Förderbedingungen und eine echte Eigentümerfreundlichkeit in der Politik.

MG