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Schreiben an LZ zu Vermieterthemen

Antwortschreiben an die Lipp. Landeszeitung zum

Artikel vom 24.7.2025 „Angespannter Mietmarkt am Beispiel Lemgo“

Schreiben an die Redakteurin Frau Langhagel

 

Absender: Dieter Ückermann, 2.Vorsitzender Haus und Grundverein Bad Salzuflen

am 25. Juli 2025

 

Guten Tag Frau Langhagel,

bei Ihrem Artikel über den Wohnungsmarkt Lemgo am 24.7.25 ist mir aufgefallen, dass Sie die Wohnbau und den Mieterschutzbund interviewt haben, aber keine Aussagen vom Haus- und Grundverein in Lemgo Herrn Stukenbröker eingearbeitet haben. Es fehlt also für eine objektive Berichterstattung die Sichtweise der Vermieter.

War das Absicht oder war der Verein nicht erreichbar.

Ich bin nicht nur Mitglied im Haus und Grundverein Bad Salzuflen, sondern auch seit 35 Jahren Vermieter mit zahlreichen Wohnungen unterschiedlicher Größe. Dabei biete ich bezahlbaren Wohnraum, mache die Vermietung und Verwaltung selbst und sorge für einen zeitgemäßen Haus- und Wohnungszustand.

Ich halte den Artikel für einseitig und gerade vom Mieterbund anhand der gewählten Beispiele für „Stimmungsmache“. Einzelbeispiele dürfen nicht verallgemeinert werden. Ihr Artikel erweckt den Eindruck, dass Schimmel in der Wohnung, Eigenbedarfskündigung oder überhöhte Mieten tägliche Probleme von Mietern sind. Dem ist sicher nicht so!!

Und wir sollten unseren ländlichen Raum nicht mit Situationen in Großstädten vergleichen, da dort andere Regeln angewendet werden.

Ein Beispiel aus meiner Vermieterpraxis:

Ein Mieter zieht aus der Wohnung aus, hält sich nicht an die Kündigungsfristen, lässt vergammelte Möbel zurück und ist nicht erreichbar. Dabei ist es erstmal egal, ob der Mieter einen Arbeitsplatz hat oder Bürgergeldempfänger oder Flüchtling.

Als Vermieter merken Sie das Problem vielleicht erst, wenn die Miete nicht mehr kommt, gerade wenn sie nicht selbst im Haus wohnen. Dann sind schon 2 Monate vergangen. Wie kommen Sie jetzt an den Schlüssel, Räumung der Wohnung auf eigene Kosten, evtl. Renovierung der Wohnung auf Vermieterkosten trotz eindeutigem Mietvertrag und vieles mehr.

Allein dieser Fall sorgt für einen Mietausfall von 4-5 Monaten + Zusatzkosten. Ich hätte noch andere Beispiele mehr. Die Schulden vom Mieter zu bekommen ist eher die Ausnahme, da Privatinsolvenz angemeldet wird oder sich das Wohngeldamt nicht zuständig fühlt, da nicht Vertragspartner.

Haben Sie als Presse schon einmal darüber geschrieben, was Vermieter mit Ihren Mietern alles erleben und wo Mieter so viel Probleme machen, dass kleine Vermieter lieber eine Wohnung leer stehen lassen statt Konflikte im Haus zu haben? Vermieter wie ich werden dann vorsichtiger bei der Auswahl neuer Mieter. Die neueste Entwicklung ist, dass gerade ältere Vermieter mit älteren Häusern die Wohnung leer stehen lassen oder über Verkauf nachdenken, da auch die Vorgaben der GEG nicht finanzierbar sind.

Wenn Sie sich die aktuellste Vermieterumfrage 2025 von Haus- und Grund Deutschland anschauen, an der 9.000 private Vermieter teilgenommen haben, dann werden Sie viele sachliche Gründe finden, warum der Aufbau von Negativbildern des Vermieters falsch ist. Ca. 65% aller Mietwohnungen in Deutschland gehören Privatvermietern, davon die Mehrheit mit 2-3 Mietwohnungen. Dabei ist die Mieteinnahme für die Kleinvermieter häufig eine kleine Zusatzrente, die benötigt wird.

Ich würde mir von der Presse eine objektivere Berichterstattung wünschen.

Für Rückfragen oder Interview stehe ich Ihnen nach meinem Urlaub zur Verfügung. Bitte vorab Kontakt per Mail.

Mit freundlichem Gruss

Dieter Ückermann

2.Vorsitzender

Haus & Grund e.V. Bad Salzuflen

Privat:

Blücherstrasse 8, D-32105 Bad Salzuflen

Tel. 05222 – 6964

Mail hug@activecoach.de

Internet: www.hausundgrund.de/verein/bad-salzuflen