Haus & Grund zur Grundsteuer; Bundesmodell verteuert das Wohnen
Haus & Grund Deutschland hat heute das Grundsteuerranking (siehe Anlage) veröffentlicht. Es ist das erste Ranking nach der Grundsteuerreform. In Schleswig-Holstein wurden die Städte Kiel, Lübeck und Flensburg untersucht. Danach ist die Jahresgrundsteuer bei dem für das Ranking zugrunde gelegten Musterhaus von 477 € pro Jahr auf 554 € pro Jahr oder um 16,1 Prozent gestiegen. Von den 100 untersuchten Kommunen liegen Flensburg auf Rang 78 (Vorjahr: 82), Kiel auf Rang 62 (Vorjahr: 23) und Lübeck auf Rang 40 (Vorjahr: 23). Im Einzelnen stieg in Flensburg die Grundsteuer von 585 € pro Jahr auf 659 € (+12,6 Prozent), in Kiel von 424 € auf 545 € (+28,5 Prozent) und in Lübeck von 424 € auf 458 € (+8,0 Prozent).
Das kommentierte Alexander Blažek, Vorstandsvorsitzender des Grundeigentümerverbandes, folgendermaßen:
„Das Bundesmodell der Grundsteuer verteuert das Wohnen in Schleswig-Holstein. Statt der versprochenen Aufkommensneutralität werden Eigentümer und Mieter gleichermaßen zur Kasse gebeten. Zu Bezahlbarkeit des Wohnens zählen auch die Nebenkosten wie die Grundsteuer.
Leider hat die damalige Finanzministerin Monika Heinold trotz der Warnungen von Haus & Grund aus rein ideologischen Gründen in Kauf genommen, dass die Grundsteuer erheblich teurer wird. Darüber hinaus könnte man die Einführung des Bundesmodells in Schleswig-Holstein unter dem Motto „Pleiten, Pech und Pannen“ zusammenfassen. Der bürokratische Aufwand, die Grundsteuerreform im echten Norden umzusetzen, hat die Finanzbehörden und Eigentümer gleichermaßen unnötig überfordert. Das hätte man sich sparen können.
Hoffentlich schreiben sich die Parteien beim Thema Grundsteuer Pragmatismus statt ideologischer Scheuklappen in ihre Wahlprogramme für die kommende Landtagswahl 2027. Eigentlich zeichnet sich die Politik im schleswig-holsteinischen Landtag durch Vernunft und Augenmaß aus. Das sollte insbesondere bei der Grundsteuer gelten, weil diese alle Bürger betrifft. Einfach, fair, transparent und aufkommensneutral war das ursprüngliche Versprechen; jetzt ist bald die Zeit gekommen, dieses Versprechen einzulösen.“
Haus & Grund Schleswig-Holstein vertritt die Interessen der privaten Grundeigentümer und hat landesweit über 74.000 Mitglieder. Privaten Grundeigentümern gehören rund 80 Prozent aller Wohnimmobilien.
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Alexander Blažek