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Druck auf den Wohnungsmarkt wächst

Aktuelle Zahlen der Mietkostenbelastung zeigen re­gionale Unterschiede

Miete

Die aktuelle Studie des Eigentümerverbands Haus & Grund zur Mietkostenbelastung in deutschen Städten zeigt deutlich: Auch in Bayern wächst der Druck auf dem Mietwohnungsmarkt. Besonders stark betroffen sind große Städte wie München, Regensburg und Augsburg, aber auch in Mittelstäd­ten steigt die Belastung.

„Die Mietkostenbelastung – also der Anteil des verfügbaren Einkommens, der für die Nettokaltmiete aufgewendet werden muss – liegt in München aktuell bei 32,2 %. Damit gehört die Landeshauptstadt bundesweit zu den Schlusslichtern in puncto Bezahlbarkeit (Platz 392 von 400 berücksichtigten Städten)“, betont RA Rudolf Stürzer, Aufsichtsratsvorsitzender von Haus & Grund Bayern. Doch auch Regensburg (28,5 %) und Augsburg (27,5 %) weisen überdurchschnittliche Belastun­gen auf.

Gerade in Ballungsräumen wird deutlich, dass der Anteil des Einkommens, der für die Miete aufge­bracht werden muss, in den vergangenen Jahren spürbar gestiegen ist. Ein Blick auf die Verände­rung der Mietkostenbelastung seit 2018 bestätigt den Trend: In München, Regensburg und Nürnberg stieg die Belastung um jeweils über drei Prozentpunkte. „Klar zu erkennen ist aber auch, dass ge­rade in ländlichen Regionen die Mietkostenbelastung erheblich niedriger ist. So liegt die Mietkostenbelastung im Landkreis Dingolfing-Landau bei 13,2 % und ist in den letzten 10 Jahren auch nur um 2,1 % angestiegen. Das Bild bestätigt sich sogar in Landshut, mit einer Belastungsquote von 15,8 % bei einer weitgehend gleich gebliebenen Mietkostenbelastung in den letzten 10 Jahren“, erklärt Dr. Ulrike Kirchhoff, Vorstand von Haus & Grund Bayern.

Etwas anders präsentieren sich die Zahlen, wenn die Mietkostenbelastung nach einem Umzug be­trachtet wird. Im Fall eines Umzugs steigt die Quote in der Regel um mehrere Prozentpunkte an. Das ist eindeutiges Zeichen dafür, dass gerade im Mietwohnungsbestand Mieten nur sehr zurück­haltend erhöht werden. Gleichzeitig zeigt sich, dass viele Haushalte einen Umzug aktuell nicht in Betracht ziehen werden, obwohl er sich etwa von der Wohnungsgröße her anbieten würde. Denn die Mehrbelastung nach dem Umzug ist durchaus spürbar.

Diese Zahlen zeigen sehr anschaulich: Die Mietentwicklung in Bayern darf nicht länger als aus­schließlich großstädtisches Phänomen betrachtet werden. „Die wohnungspolitischen Maßnahmen müssen künftig so ausgerichtet werden, dass Stadt und Land gleichermaßen im Blick sind. Das heißt aber auch ganz klar, spätestens jetzt muss alles dafür getan werden, dass wieder mehr in den Woh­nungsbau investiert wird. Das können auch private Vermieter sehr gut – das haben wir über viele Jahrzehnte gezeigt, man muss uns nur lassen“, forderte Dr. Kirchhoff.