
Haus & Grund zu den Wohnungsbauzahlen in Schleswig-Holstein 2024: Umdenken, um Bauen zu ermöglichen!
Das Statistikamt Nord hat die Wohnungsbauzahlen für das Jahr 2024 veröffentlicht. Danach sind in Schleswig-Holstein im vergangenen Jahr 11 033 neue Wohnungen als fertiggestellt gemeldet worden. Das sind 1 737 Wohnungen bzw. 13,6 Prozent weniger als im Jahr 2023. Insgesamt entstanden dadurch 992 080 Quadratmeter (m²) neue Wohnfläche, 241 430 m² weniger als im Vorjahr (minus 19,6 Prozent). 9 888 der Wohnungen entstanden in neu gebauten Gebäuden, weitere 1 145 Wohnungen wurden durch Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden geschaffen.
Von den Wohnungen in neu gebauten Gebäuden entstanden knapp zwei Drittel (6 313 Wohnungen bzw. 63,8 Prozent) im Geschosswohnungsbau (Gebäude mit drei und mehr Wohnungen). In neu gebauten Ein- und Zweifamilienhäusern entstanden weitere 3 325 Wohnungen (33,6 Prozent).
Das kommentierte der Vorstandsvorsitzende des Grundeigentümerverbandes Haus & Grund Schleswig-Holstein, Alexander Blažek, folgendermaßen:
„Wir müssen alle umdenken, um mehr Wohnungsbau zu ermöglichen. Weg von „No, because…“ zu „Yes, if…“. Das gilt sowohl für die Bauämter als auch für alle Menschen, die in der Nähe eines Neubauvorhabens leben.
Wohnungsbau kommt voran, wenn die Bedenkenträgeritis ein Ende hat. Die Bauämter müssen hin zu einer Kultur, wie ein Bauvorhaben ermöglicht werden kann und nicht, wie es schnellstmöglich abgelehnt werden kann, um den Vorgang zu erledigen. Im wahrsten Wortsinne müssen Bauämter ihre Hausaufgaben machen. Bauherrn muss der rote Teppich ausgerollt und keine Steine in den Weg gelegt werden. Der Wohnungsbau muss Priorität bekommen im Zielkonflikt mit Parkplätzen, Fahrradbügeln, Kleingärten und Zweigen von Straßenbäumen. Dazu muss die Lokalpolitik den Menschen in den Bauämtern den Rücken stärken und Mut machen, Entscheidungen im Zweifel für den Wohnungsbau zu fällen.
Gleichzeitig müssen wir uns alle selbst an die eigene Nase fassen. Das Phänomen „NIMBY“ („Not in my Backyard“) hat schon so manches Bauvorhaben zum Scheitern gebracht. In der Stadt muss man mit (neuen) Nachbarn rechnen. Neue Nachbarn können auch nette Menschen sein. Das Ziel der Landesregierung, weniger Flächen für den Wohnungsbau zu verbrauchen, ist richtig. Dafür ist Nachverdichtung der richtige Kurs. Für die Nachverdichtung sind Dachgeschossausbau, Gebäudeaufstockung, Lückenschließung und Innenhofbebauung erforderlich. Das schafft Wohnraum, wo die Nachfrage hoch und keine weitere Erschließung erforderlich ist.
Nur Bauen, bauen, bauen kann den Wohnungsmarkt entlasten.“
Haus & Grund Schleswig-Holstein vertritt die Interessen der privaten Grundeigentümer und hat landesweit über 74.000 Mitglieder. Privaten Grundeigentümern gehören rund 80 Prozent aller Wohnimmobilien.
Kontakt:
Alexander Blažek
T: 0431 6636111