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Pflichtversicherung für Elementarschäden

Haus & Grund warnt vor weiterer Belastung von Immobilieneigentümern

Die Diskussion über die Einführung einer Pflichtversicherung für Elementarschäden gewinnt an Fahrt, doch Haus & Grund nimmt klar Stellung dagegen. Dr. Ulrike Kirchhoff, Vorstand von Haus & Grund Bayern, argumentiert entschieden gegen die Einführung einer solchen Maßnahme.

Während die Befürworter valide Argumente vorbringen, darunter die zunehmende Häufigkeit und Intensität von Stürmen, Hagelschäden und Hochwasser, bleibt Haus & Grund Bayern standhaft in seiner Ablehnung. "Eine Pflichtversicherung kann nicht die Lösung sein", betont Dr. Kirchhoff. Immobilieneigentümer sollten die Freiheit haben, eigenverantwortlich über den Abschluss einer Elementarschadenversicherung zu entscheiden und die Konsequenzen ihrer Entscheidung zu tragen.

Obwohl der Großteil der Wohngebäudeversicherungen bereits eine Elementarschadenversicherung beinhaltet, vertrauen einige Eigentümer darauf, dass im Schadensfall staatliche Hilfe greift. Dieses Vertrauen wird nicht selten dadurch gestärkt, dass der Staat tatsächlich regelmäßig einspringt, obwohl staatliche Ankündigungen anders lauten.  "Eine Pflichtversicherung würde die Kosten des Wohnens weiter erhöhen und stellt eine zusätzliche finanzielle Belastung für Eigentümer dar", erklärt Dr. Kirchhoff. Angesichts bereits bestehender finanzieller Herausforderungen, wie etwa Modernisierungen im Zuge der Energiewende und des demografischen Wandels sowie der Reform der Grundsteuer, sei eine weitere Kostensteigerung nicht vertretbar.

Haus & Grund plädiert stattdessen für eine Stärkung von Schutzmaßnahmen seitens der Länder und Kommunen sowie für die Förderung von Opt-Out-Angeboten der Versicherungen für Neu- und Bestandskunden. "Erst wenn ausreichende Schutzmaßnahmen seitens der Behörden ergriffen werden, kann über die Optimierung des Versicherungsschutzes nachgedacht werden", betont Dr. Kirchhoff.

Abschließend unterstreicht Dr. Kirchhoff die Wichtigkeit einer ausgewogenen Lösung, die sowohl den Schutz der Immobilieneigentümer als auch die Vermeidung übermäßiger finanzieller Belastungen berücksichtigt. "Wir sind bereit, gemeinsam mit den Versicherern und den politischen Entscheidungsträgern konstruktive Lösungen zu erarbeiten, die die Interessen aller Beteiligten berücksichtigen", schließt Dr. Kirchhoff.