Direkt zum Inhalt

Abwasserkosten

Die Kosten für die Abwasserentsorgung variieren je nach Stadt um mehrere hundert Euro pro Jahr. Das ist das zentrale Ergebnis einer Studie, die das Institut der deutschen Wirtschaft Köln im Auftrag von Haus & Grund Deutschland erstellt hat. Verbraucher, aber auch die kommunalen Verwaltungen und die politisch Verantwortlichen können anhand der vorliegenden Ergebnisse ihre aktuelle Positionierung im Wettbewerb der Städte um attraktive Standortbedingungen besser einschätzen.

Für den Vergleich wurden die jährlichen Abwassergebühren einer vierköpfigen Musterfamilie in den nach Einwohnern 100 größten Städten in Deutschland untersucht. Ein Vierpersonenhaushalt zahlt beispielsweise in Worms rund 240 Euro im Jahr, in Potsdam dagegen mehr als 930 Euro. In der Mitte des Rankings findet sich Gera mit rund 523 Euro im Jahr. 17 der 25 besten Städte stammen dabei aus Süddeutschland, also aus Baden-Württemberg und Bayern. Von den 25 schlechtestplatzierten Kommunen dagegen liegen 15 in Nordrhein-Westfalen

Äußere Rahmenbedingungen, wie etwa die Dimensionierung der Kanäle, das Alter des Kanalnetzes, Hochwasserschutzmaßnahmen, die Infrastruktur für die Regenrückhaltung und Abwasserbeseitigung, der Einsatz neuer Technologien oder auch Veränderungen in der Bevölkerungsdichte, haben einen wesentlichen Anteil daran, wie hoch oder niedrig die Abwasserpreise in den Städten ausfallen.

Dass die Kommunen durchaus Gestaltungsspielräume haben, belegen die teils erheblichen Veränderungen der Gebühren im Vergleich zur vorigen Untersuchung des IW Köln im Jahr 2017: Danach ist beispielsweise die Stadt Nürnberg von Platz 38 auf 18 gestigen. Die Kosten für die Musterfamilie sind dort um rund 70 Euro gesunken. Die Stadt hat allerdings auch sowohl die Gebührensätze für das Niederschlagswasser als auch für das Schmutzwasser gesenkt. Insgesamt haben 81 Städte die Gebühren seit 2017 erhöht, in 18 sind sie gesunken.