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Rauchmelder

Die wichtigsten Fragen zum Thema Rauchmelder

Wo ist das ge­re­gelt?

Die Rauch­warn­mel­der-Pflicht ist in § 49 Ab­satz 7 der Bau­ord­nung NRW ge­setz­lich ge­re­gelt. Das Ge­setz ist be­reits am 1. April 2013 in Kraft ge­tre­ten und dient aus­schließ­lich dem Schutz der sich in ei­ner Woh­nung auf­hal­ten­den Per­so­nen.

Wer muss die Rauch­warn­mel­der-Pflicht be­ach­ten?

Ver­mie­ter, Mie­ter und selbst­nut­zen­de Ei­gen­tü­mer ha­ben die Rauch­warn­mel­der-Pflicht zu be­ach­ten. Ver­mie­ter und selbst nut­zen­de Ei­gen­tü­mer müs­sen Rauch­warn­mel­der in den Woh­nun­gen ein­bau­en und in Be­trieb set­zen. Der Ver­mie­ter soll­te sich vom Mie­ter den Ein­bau schrift­lich be­stä­ti­gen las­sen. Die Rauch­warn­mel­der müs­sen nicht von ge­schul­tem Fach­per­so­nal an­ge­bracht wer­den müs­sen. De­fek­te Rauch­warn­mel­der sind vom Ver­mie­ter zu er­set­zen. Be­reits vom Mie­ter in­stal­lier­te Rauch­warn­mel­der dür­fen, wenn der Ver­mie­ter zu­stimmt, wei­ter be­nutzt wer­den. Der Ver­mie­ter muss sich al­ler­dings von der ord­nungs­ge­mä­ßen In­stal­la­ti­on und Be­triebs­be­reit­schaft über­zeu­gen und soll­te dies do­ku­men­tie­ren. Die Be­triebs­be­reit­schaft der Rauch­warn­mel­der hat der un­mit­tel­ba­re Be­sit­zer, also der selbst­nut­zen­de Ei­gen­tü­mer bzw. der Mie­ter, si­cher­zu­stel­len.

Wel­che Räu­me müs­sen mit Rauch­warn­mel­dern aus­ge­stat­tet wer­den?

Schlaf- und Kin­der­zim­mer, so­wie Flu­re, die als Ret­tungs­we­ge von Auf­ent­halts­räu­men (z. B. Wohn­zim­mer) die­nen, müs­sen mit min­des­tens ei­nem Rauch­warn­mel­der aus­ge­stat­tet wer­den. Zu Schlaf­zim­mern zäh­len auch Ein­zim­mer­apart­ments. Woh­nun­gen in Ein- und Mehr­fa­mi­li­en­häu­sern sind von der Rauch­warn­mel­der-Pflicht um­fasst. In Kel­lern und Trep­pen­häu­sern au­ßer­halb der Woh­nung müs­sen kei­ne Rauch­warn­mel­der in­stal­liert wer­den. Kü­che und Ba­de­zim­mer müs­sen we­gen Rauch und Was­ser­dampf eben­falls nicht mit ei­nem Rauch­warn­mel­der aus­ge­stat­tet wer­den.

Bis wann müs­sen die Rauch­warn­mel­der ein­ge­baut wer­den?

In Woh­nun­gen, die bis zum 31. März 2013 er­rich­tet wor­den sind (Be­stand), müs­sen bis zum 31. De­zem­ber 2016 Rauch­warn­mel­der ein­ge­baut wer­den. Woh­nun­gen, die ab dem 1. April 2013 er­rich­tet wor­den sind (Neu­bau), müs­sen von An­fang an mit Rauch­warn­mel­dern aus­ge­stat­tet sein.

Wie sind die Rauch­warn­mel­der an­zu­brin­gen?

Die Rauch­warn­mel­der sind so an­zu­brin­gen, dass der Brand­rauch früh­zei­tig er­kannt und ge­mel­det wird. Der Brand­rauch muss den Rauch­warn­mel­der also un­ge­hin­dert er­rei­chen kön­nen. Grund­sätz­lich ist ein Rauch­warn­mel­der pro Raum aus­rei­chend. Bei Räu­men mit mehr als 60 m², bei ver­win­kel­ten Räu­men oder sehr lan­gen Flu­ren sind wei­te­re Rauch­warn­mel­der er­for­der­lich. Die Rauch­warn­mel­der sind mit­tig im Raum an der De­cke und min­des­tens 50 cm von Wand, Un­ter­zug oder Ein­rich­tungs­ge­gen­stän­den an­zu­brin­gen.

Wel­cher Rauch­warn­mel­der muss in­stal­liert wer­den?

Der Min­dest­schutz ist mit bat­te­rie­be­trie­be­nen Rauch­warn­mel­dern ge­währ­leis­tet. Es dür­fen aber nur Rauch­warn­mel­der ein­ge­baut wer­den, die nach der DIN EN 14604 in Ver­kehr ge­bracht wur­den und ein ent­spre­chen­des CE-Zei­chen tra­gen.

Wel­che War­tungs­pflicht ha­ben Mie­ter und selbst­nut­zen­de Ei­gen­tü­mer?

Der un­mit­tel­ba­re Be­sit­zer der Woh­nung, also der Mie­ter bzw. selbst­nut­zen­de Ei­gen­tü­mer, muss die Be­triebs­be­reit­schaft si­cher­stel­len. Zu der Si­cher­stel­lung der Be­triebs­be­reit­schaft ge­hö­ren die Funk­ti­ons­prü­fung, die War­tung so­wie der Bat­te­rie­wech­sel. Als Funk­ti­ons­prü­fung ist das ein­mal jähr­li­che Drü­cken der Prüf­tas­te ge­meint, um die akus­ti­sche War­nung pro­be­wei­se zu ak­ti­vie­ren. So­fern die Rauch­ein­drin­gungs­öff­nun­gen ver­schmutzt sein soll­ten, sind die­se zu rei­ni­gen. Der Bat­te­rie­wech­sel hat nach An­ga­ben des Her­stel­lers zu er­fol­gen oder spä­tes­tens wenn der Rauch­warn­mel­der eine Bat­te­rie­stör­mel­dung aus­sen­det.

Trägt der Mie­ter die Kos­ten für die In­stal­la­ti­on und die War­tung von Rauch­mel­dern?

Der Ver­mie­ter ist für In­stal­la­ti­on von Rauch­warn­mel­dern zu­stän­dig. Hier­bei han­delt es sich al­ler­dings um eine Nach­rüst­ver­pflich­tung, die der Ver­mie­ter nicht zu ver­tre­ten hat. Die Kos­ten, die dem Ver­mie­ter durch die erst­ma­li­ge In­stal­la­ti­on von Rauch­warn­mel­dern im lau­fen­den Miet­ver­hält­nis ent­ste­hen, kön­nen im Rah­men der Mo­der­ni­sie­rungs­miet­erhö­hung gem. § 559 BGB (ins­ge­samt ma­xi­mal 11 Pro­zent jähr­lich der für die Woh­nung auf­ge­wen­de­ten Kos­ten) auf den Mie­ter um­ge­legt wer­den. Hat sich der Ver­mie­ter dar­über hin­aus ver­pflich­tet, die War­tung zu über­neh­men, so kann er - so­fern miet­ver­trag­lich ver­ein­bart - die lau­fen­den Be­triebs­kos­ten auf den Mie­ter um­le­gen.

Ob in Ih­rem Fall eine Mo­der­ni­sie­rungs­miet­erhö­hung so­wie die Be­triebs­kos­ten um­la­ge­fä­hig sind, er­fah­ren Sie als Mit­glied in Ih­rem Haus & Grund-Orts­ver­ein.

Was pas­siert, wenn der Mie­ter den Ver­mie­ter nicht in die Woh­nung lässt?

Um den Ein­bau von Rauch­warn­mel­dern in ver­mie­te­ten Woh­nun­gen zu er­mög­li­chen, hat der Ver­mie­ter gem. § 555 d BGB un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen ein Be­tre­tungs­recht so­wie der Mie­ter die Pflicht, die Mo­der­ni­sie­rungs­maß­nah­me zu dul­den. Der Ver­mie­ter muss sein Be­tre­tungs­recht un­ter Um­stän­den ein­kla­gen, soll­te der Mie­ter die Ge­wäh­rung des Zu­gangs zur Miet­woh­nung für Pla­nung und Aus­füh­rung der In­stal­la­ti­on der Rauch­warn­mel­der nicht dul­den. Soll­te Ihr Mie­ter den Zu­tritt zu der Woh­nung zum Ein­bau von Rauch­warn­mel­dern nicht ge­wäh­ren, hilft Ih­nen als Mit­glied Ihr Haus & Grund-Orts­ver­ein wei­ter.

Was könn­te pas­sie­ren, wenn die Rauch­warn­mel­der-Pflicht nicht be­folgt wird?

Hier gibt es bis jetzt we­nig Er­fah­rungs­wer­te. Die kom­mu­na­len Spit­zen­ver­bän­de ha­ben be­reits an­ge­kün­digt, dass die kom­mu­na­len Be­hör­den den Ein­bau und den Be­trieb von Rauch­warn­mel­dern nicht kon­trol­lie­ren wer­den (Stand An­fang 2016). Al­ler­dings kann es nicht aus­ge­schlos­sen wer­den, dass in Ein­zel­fäl­len Bau­ord­nungs­äm­ter auch auf Grund von Hin­wei­sen Kon­trol­len durch­füh­ren wer­den. Da Sach­schä­den vom Schutz­zweck der Rauch­warn­mel­der-Pflicht nicht er­fasst sind, dürf­te nach recht­li­cher Ein­schät­zung der nord­rhein-west­fä­li­schen Lan­des­re­gie­rung aber ge­gen Ver­si­che­rungs­klau­seln von Sach­ver­si­che­run­gen nicht ver­sto­ßen wer­den kön­nen. Bit­te in­for­mie­ren Sie sich im­mer bei Ih­rem Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men!