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Haus & Grund Bremen: Mietenregulierung verschärft den Wohnungsmangel

Die erneute Verlängerung und politische Aufladung von Mietpreisbremse, Kappungsgrenzenverordnung und die immer wiederkehrenden Forderungen nach einem Mietendeckel sind aus Sicht von Haus & Grund Ausdruck einer verfehlten Wohnungspolitik. „Das vom Senat kürzlich selbst vorgelegte „Monitoring Wohnen und Bauen 2025“ belegt die Anspannung am Wohnungsmarkt – widerlegt aber zugleich die Wirksamkeit weiterer Mietregulierungen. Wer trotz dieser Zahlen weiter an Mietdeckeln festhält, ignoriert die Ursachen der Wohnungsnot“, erklärt Ingmar Vergau, Geschäftsführer des Haus & Grund Landesverband Bremen e.V. „Nicht zu hohe Mieten sind das Problem, sondern zu wenig Wohnungen und zu wenig Bewegung am Markt.“

„Bremen ist längst ein hochregulierter Mietmarkt: Bestandsmieten dürfen innerhalb von drei Jahren nur um 15 Prozent steigen, Neuvertragsmieten maximal zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen. Das Ergebnis ist bekannt: sinkende Fluktuation, blockierte Umzugsketten und immer weniger verfügbare Wohnungen. Die Politik nennt das Mieterschutz – in Wahrheit ist es ein Wohnungswechsel-Verhinderungsprogramm“, so Vergau. „Je stärker der Staat eingreift, desto größer wird der Lock-in-Effekt. Menschen bleiben in Wohnungen gefangen, während Suchende verzweifeln.“

„Die vom Senat beklagten steigenden Angebotsmieten sind kein Marktversagen, sondern die logische Folge jahrelanger Bauhemmnisse, explodierender Kosten und politischer Unsicherheit. Gleichzeitig liegen die Bestandsmieten in Bremen weiterhin deutlich niedriger. Statt endlich das Angebot zu erhöhen, wird an den Symptomen herumreguliert“, kritisiert Vergau. „Mietpreisregulierungen schaffen keine einzige neue Wohnung – sie verhindern sie sogar.“

„Auch der häufig beschworene Leerstand taugt nicht als Begründung für weitere Eingriffe. Der ausgewiesene Leerstand bewegt sich im normalen Bereich und ist überwiegend durch Sanierungen oder kurzfristige Wiedervermietung erklärbar. Was wirklich wächst, ist der Investitionsstau“, warnt Vergau. „Private Eigentümer, die den Großteil des Wohnraums in Bremen bereitstellen, ziehen sich zurück. Wer Investitionen deckelt, bekommt am Ende weniger und schlechteren Wohnraum.“

Haus & Grund Bremen stellt klar: „Wer Menschen mit Wohnkostenproblemen helfen will, muss zielgerichtet handeln – über Wohngeld, sozialen Wohnungsbau und verlässliche Förderprogramme. Pauschale Mietregulierungen hingegen sind soziale Symbolpolitik mit langfristigem Schaden.“

„Mehr Regulierung ist keine Wohnungspolitik“, so Vergau abschließend. „Bremen braucht mehr Wohnungen, nicht mehr Verbote. Alles andere verschärft den Mangel und trifft am Ende genau die Mieter, die man zu schützen vorgibt.“