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Haus & Grund zu Zwangsversteigerungen im Jahr 2022

Die Zahl der Anträge auf Zwangsversteigerungen von Immobilien ist in Schleswig-Holstein im Jahr 2022 gestiegen. Das haben die Landgerichtsbezirke gemeldet. Während 2021 landesweit 527 Anträge bei den Amtsgerichten gestellt worden sind, Immobilien zwangszuversteigern, stieg diese Zahl 2022 auf 586. Das stellt einen Anstieg in Höhe von 11,2 Prozent dar. Allerdings ist das die zweitniedrigste Zahl seit Beginn der Datenerfassung im Jahr 1999. Die höchste Zahl wurde 2005 mit 3.800 Anträgen auf Zwangsversteigerung registriert (Siehe Anlage). Verteilt auf die Landgerichtsbezirke ergibt sich folgendes Bild:
 

  • Flensburg: 44 Anträge (Vorjahr: 31)
  • Itzehoe: 138 Anträge (Vorjahr: 143)
  • Bad Segeberg, Eckernförde, Neumünster, Norderstedt, Plön, Rendsburg (gehören zum Landgerichtsbezirk Kiel): 208 Anträge (Vorjahr: 127)
  • Kiel: 43 Anträge (Vorjahr: 53)
  • Lübeck: 153 Anträge (Vorjahr: 173)
  • Gesamt: 586 Anträge (Vorjahr: 527)


Dieses Ergebnis interpretierte Alexander Blažek, Vorstandsvorsitzender des Grundeigentümerverbandes Haus & Grund Schleswig-Holstein, folgendermaßen:
„Der Anstieg der Zwangsversteigerungen von Immobilien im letzten Jahr ist nicht besorgniserregend. Im langjährigen Vergleich sind die Zahlen nach wie vor sehr niedrig. Für eine Immobilienblase in Schleswig-Holstein gibt es keinerlei Anzeichen.

Wir führen den Anstieg der Zwangsversteigerungen auf die sprunghaft gestiegenen Zinsen zurück. Wer im letzten Jahr neu finanzieren musste oder sich bei den Darlehensraten übernommen hat, kam in Schwierigkeiten. Auffällig ist der starke Anstieg im ländlichen Raum (Amtsgerichte Bad Segeberg, Eckernförde, Neumünster, Norderstedt, Plön und Rendsburg) um rund 64 Prozent. Offensichtlich haben hier Immobilieneigentümer größere Schwierigkeiten, ihr Haus oder ihre Eigentumswohnung zu verkaufen. Das stellte in den letzten Jahren noch kein Problem dar. Wenn der Verkauf auf dem freien Markt misslingt, geht die Immobilie in den Zwang. Hier rechnen wir mit einem stärkeren Preisverfall von Eigenheimen als in den größten Städten des Landes Kiel und Lübeck. Dort gehen die Zwangsversteigerungszahlen weiterhin zurück. Verkäufer finden auch bei einem hohen Preisniveau offenbar immer noch Käufer.

Beim Immobilienerwerb müssen Käufer daher noch mehr als zuvor an die Lage („Lage, Lage, Lage!“) denken. Eine Immobilie bleibt eine Kapitalanlage. Das heißt, man muss eine Immobilie auch wieder veräußern oder gut vermieten können, wenn sich äußere Umstände ändern; z. B. Trennung oder Arbeitsplatzwechsel. Als Faustregel kann man sich merken: Wenn die Zinsbelastung höher ist als die zu erzielende Nettokaltmiete: Finger weg!“

Haus & Grund Schleswig-Holstein vertritt die Interessen der privaten Grundeigentümer und hat landesweit über 72.000 Mitglieder. Privaten Grundeigentümern gehören rund 80 Prozent aller Wohnimmobilien.


Kontakt:
Alexander Blažek
T: 0431 6636111

 

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